Zum Inhalt springen

Delegierte loben Arbeit des Zukunftsforums

Zwei Jahre lang hat das "Zukunftsforum Lehrer_innenbildung" Leitlinien für die zukünftige Ausrichtung der Lehrkräfteausbildung erarbeitet. Auf dem Gewerkschaftstag gab es dafür viel Anerkennung – jetzt geht es um die Umsetzung der Vision!

Ein Zeichen der Anerkennung ist ein starkes Votum. Ein zweites sind Worte des Lobs. Beides erhielten die Mitwirkenden des "Zukunftsforums Lehrer_innenbildung" während des Gewerkschaftstags von den GEW-Delegierten für die von ihnen entwickelten Leitlinien für eine innovative Lehre_innenausbildung. "Das waren zwei Jahre super Arbeit", sagte der GEW-Vize-Vorsitzende Andreas Keller. "Mit diesen Kriterien ist die GEW für die kommenden vier Jahre gut gerüstet."

Gute Lehrer – das ist für die GEW mehr als die formale Aneignung von Kompetenzen oder die Erfüllung von Standards. Ein guter Lehrer ist laut Antrag des Hauptvorstands in der Lage, "Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu befähigen, gesellschaftliche Verhältnisse kritisch zu reflektieren" – gerade in Zeiten von sozialer Spaltung, Demokratieabbau, Kriegen und Umweltzerstörung.

Pädagogen hierzu zu befähigen, und zwar ein Leben lang, ist Ziel der von den Delegierten angenommenen Leitlinien für eine innovative Professionalisierung der Lehrkräfte. "Gute Bildung für alle Schülerinnen und Schüler setzt eine gute Lehrkräfteausbildung voraus", sagte Keller. "Und die ist im Herz der GEW verankert."

Die Leitlinien gelten für alle Phasen der Lehrer_innenbildung, also für Studium ebenso wie für Fort- und Weiterbildung, etwa eine pädagogische Zusatzqualifizierung für eine inklusive Schule. Sie umfassen Curriculum und Transparenz in der Ausbildung genauso wie die Verflechtung von Theorie und Praxis. Fortbildung müsse flexibel, familien- und bedarfsgerecht, freiwillig und kostenfrei angeboten werden.

Laut Leitlinien sollen sich Lehrämter und Ausbildung für allgemeinbildende Schulen künftig nicht mehr an Schulformen, sondern ausschließlich an Klassenstufen orientieren. Hochschulen, Seminare und Fortbildungsstätten müssten endlich personell und sachlich ausreichend ausgestattet werden. Nur so könne eine professionelle Qualität und Weiterentwicklung der Lehrkräfte sichergestellt werden. Vor allem aber auch müssten alle Studierwilligen Zugang zum Studium haben – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Behinderung. Erst dann spiegle der Lehrkörper die Diversität der Gesellschaft wider, so die GEW.

Mit den Leitlinien habe die GEW "eine bildungspolitische Vision, die auch tagespolitisch tauglich und aktionsfähig ist", sagte Keller. Diese Vision hat die GEW in einer Broschüre mit dem Titel "Gute Bildung für eine demokratische, soziale und inklusive Gesellschaft" zusammengefasst. Nun, so der GEW-Vize, müssten die Kriterien auf jedes Bundesland heruntergebrochen und vor Ort umgesetzt werden.