Zum Inhalt springen

Globale Bildungskampagne

COVID-19 ist auch eine Bildungskrise

Die Globale Bildungskampagne setzt sich aktuell dafür ein, dass Bildung ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit bleibt. Denn: Die Corona-Krise ist auch eine weltweite Bildungskrise.

Aktion der Globalen Bildungskampagne vor dem Reichstag in Berlin 2019. (Foto: Manfred Brinkmann)

Angesichts der schwelenden Coronapandemie warnt die Globale Bildungskampagne (GBK), dass eine weltweite Bildungskrise droht und besonders vulnerable Gruppen ganz aus den Bildungssystemen fallen könnten. Sie setzt darum ihre politische Arbeit mit großem Nachdruck fort.

So hat sich die GBK dafür eingesetzt, dass der deutsche Beitrag für multilateral finanzierte Bildungsprojekte im Globalen Süden durch die Global Partnership for Education (GPE) und für die Unterstützung von Bildungsprojekten in Krisen und Konfliktgebieten durch den Fonds Education Cannot Wait (ECW) nicht Opfer von anderer Prioritätssetzung wird.

GBK appelliert an die Politik

In den letzten Wochen hat die GBK zudem in Schreiben und Stellungnahmen an den Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Gerd Müller (CSU), an die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler (SPD), und an den Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eindringliche Appelle gerichtet, die Gesundheits- und Wirtschaftskrise nicht zu einer weltweiten Bildungskrise werden zu lassen.

Mit den Bildungsabteilungen des BMZ, dessen Ausführungsorgan der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern von einzelnen Ausschüssen des Bundestags bleibt die GBK im Austausch.

Warnung vor alarmierenden Zeichen

Durch ihre Mitgliedsorganisationen verfügt die GBK über eine sehr breite Expertise. So kann sich die GBK auf Analysen und Berichte zu Armut und Ungleichheit von Oxfam, zu Bildung von Mädchen von PLAN, zu Kinderrechten von World Vision und Unicef, zu frühkindlicher Bildung von der Kindernothilfe, zum Recht auf Bildung von Menschen mit Behinderung von CBM, zur Situation von pädagogischem Personal und zu Kinderarbeit von der GEW stützen.

Schon jetzt gibt es alarmierende Zeichen, dass der Erfolg beim Schulbesuch von Mädchen durch Abbruch des Schulbesuchs, Frühverheiratung, Gewalt wieder gefährdet oder in Teilen zunichte gemacht wird. Vulnerable Gruppen drohen ganz aus den Bildungssystemen zu fallen. Der Wegfall von Arbeitsplätzen und Verdienstmöglichkeiten führt schon jetzt zu einem Anstieg von Kinderarbeit. 

Das von den UN gesetzte Nachhaltigkeitsziel für Bildung (SDG 4), das Bildung für Alle bis 2030 garantiert, ist gefährdet.

Weltklasse!-Material für Schulen

Die Corona-Krise hat eine diesjährige öffentliche Aktion vor dem Reichstag verhindert. Mit der Weltklasse!-Aktion machen Schülerinnen und Schüler jedes Jahr auf die Verwirklichung des Rechts auf Bildung für Alle aufmerksam und übergeben ihre Forderungen an Gerd Müller und weitere Bundestagsabgeordneten. Schulen können jedoch weiterhin auf das Weltklasse!-Material zurückgreifen, um Schülerinnen und Schüler für Themen des globalen Lernens zu sensibilisieren und in ihrem demokratischen Bewusstsein zu stärken.

Weitere Bildungsmaterialien sind in Arbeit. Jugendliche und junge Erwachsene sind zudem eingeladen, sich an der Gründung einer Jugend-Task-Force zu beteiligen.

  • Die GBK ist seit 2003 der deutsche Zweig der Global Campaign for Education (GCE).
  • Diese setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1999 in nunmehr über 90 Ländern für das Recht auf Bildung für Alle ein.
  • Die GCE ist ein Zusammenschluss von Entwicklungs- und Kinderrechtsorganisationen und Bildungsgewerkschaften.
  • In Deutschland sind dies: CBM, GEW, Kindernothilfe, Oxfam, PLAN, Save the Children, Unicef, Welthungerhilfe und WUS.