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Corona und Schulöffnungen

"Wir müssen die Entwicklung genau beobachten"

Die GEW hofft, dass die Osterferien das Infektionsgeschehen bremsen. Doch wenn die Coronazahlen steigen, sollte es wieder Wechselunterricht geben statt weiterer Schulöffnungen.

Foto: Pixabay / CC0

Das weitere Vorgehen an den Schulen nach den Osterferien ist nach Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wegen der Corona-Lage offen. Gewerkschaftschefin Marlis Tepe äußerte die Hoffnung, dass die Ferien eine „gewisse Bremswirkung auf das Pandemiegeschehen haben, weil dadurch viel weniger Kontakte in engen Räumen stattfinden.“

„Je nach Infektionslage müssen die Schulen nach den Ferien wieder in den Wechselunterricht gehen und auf Abstand und Hygiene achten.“ (Marlis Tepe)

Es sei jedoch wichtig, die Entwicklung genau zu beobachten. „Je nach Infektionslage müssen die Schulen nach den Ferien wieder in den Wechselunterricht gehen und auf Abstand und Hygiene achten“, sagte Tepe der Deutschen Presse-Agentur.

Die Richtschnur für die Maßnahmen in der Schule sollen nach Ansicht der GEW die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sein. Dafür schlägt die GEW ein Fünf-Punkte-Programm vor:

5-Punkte-Programm zum Gesundheitsschutz an Schulen
Ab der 5. Klasse muss das gesellschaftliche Abstandsgebot von 1,5 Metern gelten. Dafür müssen Klassen geteilt und zusätzliche Räume beispielsweise in Jugendherbergen gemietet werden.
Um die Schulräume regelmäßig zu lüften, gilt das Lüftungskonzept des Umweltbundesamtes. Können die Vorgaben nicht umgesetzt werden, müssen sofort entsprechende Filteranlagen eingebaut werden.
Die Anschaffung digitaler Endgeräte für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler muss endlich beschleunigt werden. Flächendeckend müssen eine datenschutzkonforme digitale Infrastruktur geschaffen und IT-Systemadministratoren eingestellt werden. Zudem müssen die Länder Sofortmaßnahmen zur digitalen Fortbildung der Lehrkräfte anbieten.
Für die Arbeitsplätze in den Schulen müssen Gefährdungsanalysen erstellt werden, um Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler besser zu schützen.
Transparenz schaffen: Kultusministerien und Kultusministerkonferenz müssen zügig ihre Planungen umsetzen, wöchentlich Statistiken auf Bundes-, Landes- und Schulebene über die Zahl der infizierten sowie der in Quarantäne geschickten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler zu veröffentlichen. „Wir brauchen eine realistische Datenbasis, um vor Ort über konkrete Maßnahme zu entscheiden“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. 

Übersicht: Alles, was sich an Bildungseinrichtungen mit Blick auf den Gesundheitsschutz in Corona-Zeiten ändern muss.

Schnelltests sind nicht ganz sicher

Zu den Schnelltests, die bei vielen Schülern und Lehrern nun regelmäßig zum Einsatz kommen sollen, sagte sie, diese böten eine zusätzliche Möglichkeit, Infektionen zu erkennen und Infektionsketten zu unterbinden. Da sie nicht ganz sicher seien, müssten die anderen Schutzmaßnahmen - etwa die AHA+L-Regel (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske plus Lüften) - weiter eingehalten werden.

Einige Länder planen Testpflicht

In verschiedenen Bundesländern ist nach den Osterferien eine Testpflicht für Schülerinnen und Schüler geplant. Nach wochenlangen Schließungen hatten im Februar zunächst die meisten Grundschulen schrittweise wieder ihren Betrieb aufgenommen. Anschließend waren auch einige höhere Jahrgänge im sogenannten Wechselbetrieb zurückgekehrt.

Manche Schülerinnen und Schüler haben aber seit Mitte Dezember ihre Schule nicht mehr von innen gesehen. Wegen der erneut steigenden Corona-Zahlen droht sich die Rückkehr in die Klassen nun weiter zu verzögern. Die Kultusminister der Länder wollen an diesem Donnerstag über die Lage beraten, wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen der Ministerinnen und Minister erfuhr.