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Chaos bei der Studienplatzvergabe: 21.000 Plätze unbesetzt

Die GEW kritisiert das Vergabeverfahren von Studienplätzen, denn nach wie vor herrscht dort großes Chaos. Nach Recherchen des ZDF Magazins Frontal21 waren im vergangenen Jahr ca. 21.000 Studienplätze unbesetzt.

Das ZDF Magazin Frontal21 berichtet in der heutigen (29.09.2015) Sendung um 21:00 im ZDF über das Chaos beim Vergabeverfahren begehrter Studienplätze. Nach Recherchen von Frontal21 sind im Wintersemester 2014/15 21.036 Studienplätze unbesetzt geblieben.

2008 wurde die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) vom sogenannten Dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV) der Stiftung für Hochschulzulassung abgelöst. Auf dem Webportal hochschulstart.de sollen, so das erklärte Ziel, besonders begehrte Studienplätze besser verteilt werden. Fakt ist jedoch, dass der Anteil unbesetzter Studienplätze von 4,8 auf 6,3 Prozent angestiegen ist.

Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender, zuständig für den Bereich Hochschule und Forschung, fand deutliche Worte zum Vergabeverfahren auf hochschulstart.de: "Wenn nur die Hälfte der Hochschulen teilnehmen, dann fehlen den Studienplatzbewerbern die Hälfte der notwendigen Daten. Wie soll da irgendwas zentral koordiniert werden?", so Keller. In der Tat bieten nur 89 von 180 der in Frage kommenden Hochschulen ihre Studienplätze über die neue Online Datenbank an. Es sei paradox, dass trotz Studienplatzmangels immer mehr Studienplätze unbesetzt blieben, betonte Keller. Er fordert, der Gesetzgeber müsse nun Hochschulen zur Teilnahme am gemeinsamen Vergabeverfahren verpflichten. Auch die Finanzierung müsse abschließend geklärt werden, so Keller.