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Bundestagswahl 2021

So lässt sich Qualität im Ganztag sichern

Der bundesweite Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter kommt. Mit der politischen Einigung darauf geht die Arbeit aber erst richtig los: Die GEW verlangt, den Ausbau mit einer Qualitätsoffensive zu verbinden.

Foto: GEW/Shutterstock
Foto: GEW/Shutterstock

Nach dem jüngsten Kompromiss von Bund und Ländern im Vermittlungsausschuss wächst der Druck auf alle Akteure, die Qualität der Ganztagsangebote sicherzustellen. Studien kamen in der Vergangenheit bereits zu dem Schluss: Guter Ganztag kann Wirkung zeigen. 

Schülerinnen und Schüler können vielfältig von Ganztagsangeboten profitieren, wenn diese eine hohe pädagogische Qualität haben, bilanzierte etwa die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG), die zwischen 2005 und 2019 als länderübergreifendes Forschungsprogramm durchgeführt wurde. 

Außerdem stellten die Expertinnen und Experten fest: Außerunterrichtliche Angebote haben das Potenzial, die fachlichen Fähigkeiten der Lernenden zu verbessern, wenn die Angebote gezielt mit dieser Intention entwickelt werden. Der Ganztag unterstütze Familien darüber hinaus beim Übergang in die weiterführende Schule. Aber: Es brauche Zeit und Durchhaltevermögen, um Ganztagsschulen weiterzuentwickeln. 

Die GEW formulierte bereits mehrere Anforderungen an den Ganztag und zieht mit diesen auch in den Bundestagswahlkampf 2021.

Das fordert die GEW

  • Im Ganztag müssen ausgebildete Fachkräfte beispielsweise Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Kindheitspädagoginnen und -pädagogen sowie Grundschullehrkräfte arbeiten.
  • Die Fachkraft-Schulkind-Relation darf bei maximal 1:10 liegen.
  • Allen Kindern muss unabhängig vom Wohnort der bestmögliche Ganztag geboten werden.
  • Verankert werden muss der Anspruch auf Ganztagsbetreuung im Achten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB VIII).
  • Im SGB VIII muss auch die Schulsozialarbeit festgeschrieben und mit Qualität hinterlegt werden: Je 150 Schülerinnen und Schülern ist mindestens eine Fachkraft zu garantieren.