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Aufruf gegen Kinderarbeit

Brot für die Welt und GEW starten Onlineappell

Zum internationalen Tag gegen Kinderarbeit fordern Brot für die Welt und GEW gemeinsam dazu auf, die Ausbeutung von weltweit mehr als 100 Millionen Kindern zu beenden.

Symbolbild (Foto: Peter Käser/terres des hommes)

Zum internationalen Tag gegen Kinderarbeit am heutigen Mittwoch starten Brot für die Welt und die GEW den Onlineappell Menschenrechte verwirklichen: Beenden wir ausbeuterische Kinderarbeit!. Privatpersonen sind in den kommenden Monaten dazu aufgerufen, den Appell zu unterschreiben und zu teilen. „Die Ausbeutung von Kindern durch Arbeit ist ein Verbrechen. Kinder gehören in die Schule statt zu arbeiten. Das Verbot von Kinderarbeit muss endlich durchgesetzt werden“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. „Kinderarbeit ist ein Skandal“, betonte die Präsidentin von Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel. 

„Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass wir mit Freiwilligkeit allein nicht weiter kommen.“ (Marlis Tepe)

Mit der Unterstützung des Onlineappells erklären die Unterzeichnenden, dass sie keine Produkte konsumieren wollen, die mit Hilfe ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt werden. Sie fordern zudem, dass der Bundestag ein Gesetz beschließe, das Unternehmen in Deutschland dazu verpflichte, für die Einhaltung der Menschenrechte in der gesamten Lieferkette zu sorgen. „Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass wir mit Freiwilligkeit allein nicht weiter kommen. Es ist jetzt Zeit zu handeln. Unternehmen müssen gesetzlich zur Einhaltung von Menschenrechten auch bei Zulieferern im Ausland verpflichtet werden“, sagte Tepe. 

In den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) einigten sich die Vereinten Nationen darauf, bis 2025 jede Form von Kinderarbeit beendet zu haben. Weltweit arbeiten laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) indes noch immer 152 Millionen Kinder. Eltern, deren Einkommen nicht reicht, um die Familie zu ernähren, schicken ihre Kinder oft arbeiten. Dadurch entsteht ein Teufelskreis: Kinder, die arbeiten anstatt zur Schule zu gehen, sind auch als Erwachsene arm. 

GEW-Aktivitäten gegen Kinderarbeit

Der Onlineappell ist Teil der globalen Kampagne 100 Million von Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi. Brot für die Welt und GEW starteten diese im vergangenen Herbst in Deutschland. Ziel ist es, Schüler und Schülerinnen sowie Studierende zu ermutigen, sich für Kinderrechte stark zu machen und konkrete politische Maßnahmen anzustoßen.

Die GEW setzt sich auch mit der 2011 gegründeten Stiftung fair childhood – Bildung statt Kinderarbeit für ein Verbot von Kinderarbeit und das Recht aller Kinder auf Bildung ein. Gefördert werden Projekte von Bildungsgewerkschaften in armen Ländern, die Kindern statt Arbeit den Schulbesuch ermöglichen.

Die GEW habe mit fair childhood das Thema Bildung statt Kinderarbeit in die Köpfe der Mitglieder, also Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher, gebracht und damit Aufmerksamkeit hervorgerufen, sagte Tepe in einem Interview mit dem WDR. Die Kolleginnen und Kollegen seien so auch angeregt worden, das Problem Kinderarbeit im Unterricht zu thematisieren und ein Bewusstsein für faire Produktion zu schaffen.