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Bildung im Slum von Nairobi

Die kenianische Regierung hat in der Vergangenheit viel zur Verbesserung der Schulbildung getan. Doch noch immer liegt die Analphabetenquote bei 24 Prozent. In Slums wie Kibera schließen nur zehn Prozent der Kinder die Grundschule ab.

Foto: Anja Dilk

Kenias Regierung hat zwar 2003 eine kostenfreie Primarbildung eingeführt und die Einschulungsquote um 40 Prozent erhöht. Doch der Staat federte den Ansturm von 1,7 Millionen neuen Schülern nicht mit Investitionen ab. Es fehlt an Gebäuden, Toiletten, Büchern, Lehrkräften, vor allem an ausgebildeten. Die Unterfinanzierung des staatlichen Schulsystems führt immer wieder zu Streiks. "Pädagogen werden miserabel bezahlt, manchmal überweist der Staat monatelang gar kein Geld", sagt Tilo Braune von der Krämer Stiftung, die sich seit 2005 für Schulen in Afrika engagiert. "Ich habe schon Lehrer gesehen, die hinter der Schule Schweine züchten, um zu überleben."

Laut einer Studie der Weltbank fällt die Hälfte des Unterrichts aus. Bis zu einem Drittel der Kinder breche die Schule in den ersten Jahren wieder ab, schätzt Braune. Im Slum schließen gerade mal zehn Prozent der Kinder die Grundschule ab. Und selbst wenn sie bleiben, können manche trotz Schulbesuchs weder lesen noch schreiben. Die Analphabetenquote in Kenia liegt bei 24 Prozent.

In Kibera, einem Slum im Südwesten der Hauptstadt Nairobi, gibt es drei staatliche Schulen. Ohne das dichte Netz aus etwa 300 Schulen von privaten Initiativen, Kirchen und Nicht-Regierungsorganisationen wäre für viele Kinder Unterricht undenkbar. Vorausgesetzt, die Familien können sich die 200 bis 500 kenianischen Schilling Schulgebühr im Monat leisten, umgerechnet knapp zwei bis fünf Dollar plus Extrakosten für Schuluniform, Hefte und Stifte.

Die komplette Reportage von Anja Dilk aus Nairobi ist in der Juli-/Augustausgabe der "E&W" abgedruckt.