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Berufsschulen fit für die digitale Welt machen

Schülerinnen und Schüler sollen stärker auf die digitale Arbeitswelt vorbereitet werden. Dazu haben DGB, KMK und BDA eine Erklärung formuliert, die Thema beim Bildungskongress in Stuttgart sein wird. Die GEW fordert grundsätzliche Verbesserungen.

Die Kultusministerkonferenz (KMK), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) wollen Schülerinnen und Schüler verstärkt auf die digitale Arbeitswelt vorbereiten. Dazu setzten sie eine gemeinsame Erklärung auf, die am Mittwoch beim KMK-Bildungskongress "Berufliche Bildung - Analysen, Trends und Perspektiven" in Stuttgart vorgestellt werden sollte. "Die kontinuierlichen Veränderungen in der Wirtschaft stellen hohe Anforderungen an die Lehrkräfte und ihren Unterricht. Eine gute Ausbildung der Berufsschullehrkräfte ist deshalb unabdingbar. Doch auch eine zeitgemäße technische Ausstattung der Schulen ist wichtig", sagte KMK-Präsidentin Susanne Eisenmann.

Die DGB-Vizevorsitzende Elke Hannack forderte darüber hinaus sanierte Gebäude und mehr Lehrkräfte-Nachwuchs. Bund und Länder sollten "kräftig in die berufsbildenden Schulen investieren". Die Berufsschulen müssten bei den vom Bund in Aussicht gestellten zusätzlichen Finanzierungsprogrammen zum Ausbau der IT-Infrastruktur genauso berücksichtigt werden wie die allgemein bildenden Schulen, sagte BDA-Vizepräsident Gerhard F. Braun.

Auch IT-Unterstützungspersonal notwendig

Ansgar Klinger, im GEW-Vorstand für Berufs- und Weiterbildung verantwortlich, verlangte derweil Nachbesserungen "in allen Fragen der Berufsbildungspolitik". "Die beruflichen Schulen steuern auf einen massiven Lehrkräftemangel zu", sagte er am Mittwoch in Frankfurt am Main. Dieses Problem werde sich in den nächsten Jahren angesichts von Pensionierungen und Verrentungen noch verschärfen. Die Länder müssten sowohl die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen in den berufsbildenden Schulen als auch die Studienbedingungen für das grundständige Lehramt verbessern.

Für eine adäquate Ausstattung der berufsbildenden Schulen sei auch IT-Unterstützungspersonal notwendig. Mit Blick auf das sogenannte Übergangssystem forderte Klinger mit Blick auf die steigende Zahl junger Flüchtlinge multiprofessionelle Teams und begleitende Supervision.