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Bildung für nachhaltige Entwicklung

Deutschland muss Geld in die Hand nehmen

Die Berliner Erklärung verpflichtet private Akteure und den Staat, Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bildungsbereichen zu fördern. Die GEW fordert die Länder zum Handeln auf.

Foto: pixabay.com, CC0

Mitte Mai haben die UNESCO und das Bundesministerium für Bildung und Forschung die digitale Weltkonferenz „Learn for Our Planet. Act for Sustainability“ organisiert, an deren Ende die Berliner Erklärung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung angenommen wurde. Sie verpflichtet private Akteure und den Staat zur Förderung von BNE in allen Bildungsbereichen und zeichnet sich durch den Schritt von der Erkenntnis zum Handeln aus. Die GEW fordert die Länder zum Handeln auf.

„Deutschland muss zeigen, dass die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung auch ernst genommen wird – dazu müssen die Länder auch Geld in die Hand nehmen und die zuständigen Kultusbehörden glaubwürdige Strukturen schaffen!“ (Ansgar Klinger)

Die GEW hat bereits 2018 mit Hilfe einer Expertise aufgezeigt, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) nicht ausschließlich als schulgesetzliche Vorgabe oder in Form einer Verordnung der Kultusbehörde – also on top ohne weitere Unterstützung – zu den bisherigen Aufgaben der Schulen angewiesen werden kann.

Viele kleine Schritte nötig

Bildung für nachhaltige Entwicklung muss vielmehr in vielen kleinen Schritten auf sämtlichen Ebenen durchgeführt und damit auch in die Routinen des Schulalltags – genauso wie im gesellschaftlichen Alltag – integriert werden. Zur glaubwürdigen Implementierung von BNE schlägt die Expertise acht Maßnahmen vor und errechnet, wie viel Geld dafür in die Hand genommen werden muss.

„Deutschland muss zeigen, dass die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung auch ernst genommen wird – dazu müssen die Länder auch Geld in die Hand nehmen und die zuständigen Kultusbehörden glaubwürdige Strukturen schaffen!“, sagte Ansgar Klinger, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung.

Die verantwortlichen Länder müssten langfristig – von 2018 bis 2030 – ganze 13,7 Milliarden Euro und ab 2030 jährlich etwa 2,2 Milliarden Euro für eine wirksame Bildung für nachhaltige Entwicklung alleine für die allgemeinbildenden Schulen in die Hände nehmen.

Hintergrund: Die Konferenz stellt den Auftakt der neuen Dekade zur Verankerung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in allen Bildungsbereichen bis zum Jahr 2030 dar. BNE ist Teil der Sustainable Development Goals (SGDs) und in deren Katalog im Unterziel 4.7 festgehalten.