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Bei der Integration von Flüchtlingen nicht die Lehrkräfte vergessen

Integrationskurse aufstocken, jungen Flüchtlingen beim Nachholen des Schul- und Berufsabschlusses helfen, ausbildungsbegleitende Hilfen für Flüchtlinge öffnen: Diese Ziele hat die Allianz für Aus- und Weiterbildung, in der Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände, Bund und Länder vertreten sind, in ihrer Erklärung „Gemeinsam für Perspektiven von Flüchtlingen“ festgeschrieben. Die GEW vermisst in dem Papier derweil die Absicht, die Lage der Integrationskurslehrkräfte zu verbessern.

Flüchtlinge sollen der Erklärung zufolge möglichst frühzeitig Zugang zu Sprachkursen erhalten. Der Bund werde die Integrationskurse für Asylbewerber und Geduldete öffnen und die Mittel entsprechend dem gestiegenen Bedarf aufstocken, heißt es. "Ziel ist es, den ankommenden Kindern und Jugendlichen den bestmöglichen Start für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn in Deutschland zu geben."

Schulpflichtige Kinder von Flüchtlingen sollen in den allgemeinbildenden Schulen so schnell wie möglich in die Regelklassen aufgenommen werden. Flüchtlinge im berufsschulpflichtigen Alter sollen zeitnah in Klassen der Berufsvorbereitung mit einer intensiven, berufsbezogenen Sprachförderung aufgenommen werden.

GEW: Lehrkräfte fair entlohnen

Die GEW mahnt, bei den geplanten Integrationsmaßnahmen die enormen Herausforderungen für die Lehrkräfte nicht zu vergessen. Diese müssten dringend fair entlohnt werden. Bundesweit fehlen zudem Lehrkräfte, die für Deutsch als Fremdsprache oder Deutsch als Zweitsprache ausgebildet sind. Außerdem sind mehr multiprofessionelle Teams nötig, da in den Sprachklassen oft Kinder mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen sowie traumatisierte Mädchen und Jungen sitzen. Darüber hinaus plädiert die GEW dafür, die Schulpflicht für geflüchtete Heranwachsende bis zum 21. Lebensjahr zu verlängern.

Zwar wurde in Deutschland zuletzt mehr Geld für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgegeben. Die Ausgaben stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 258,3 Milliarden Euro. Nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft ist das jedoch noch immer nicht ausreichend: Mindestens 57 Milliarden weitere Euro seien für ein zukunftsfähiges Bildungswesen erforderlich. Dazu addierten sich die Mittel, die notwendig seien, um den Flüchtlingen den Zugang zu Bildung, Ausbildung, Qualifizierung und Studium zu eröffnen.