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Coronapandemie

Auf die Grundlagen kommt es an

Das „+3 Magazin“ der „Süddeutschen Zeitung“ fragt in seiner aktuellen Ausgabe: Wie stärkt man digitale Kompetenzen? Erforderlich sei ein Konzept, das analoges und digitales Lernen verbinde, antwortet GEW-Schulexpertin Ilka Hoffmann.

Studien zufolge profitieren Lernende nur dann von der Computernutzung, wenn sie auf solide analoge Grundfertigkeiten zurückgreifen können. (Foto: Pixabay / CC0)

Die GEW-Webredaktion veröffentlicht den Kommentar von Ilka Hoffmann, Leiterin des Organisationsbereichs Schule beim GEW-Hauptvorstand, für das „+3 Magazin“ im Wortlaut:

„In der Corona-Krise hat die Debatte um digitale Kompetenzen einen neuen Schub erhalten. Das ist gut so, denn junge Menschen wachsen in einer digitalisierten Arbeits- und Lebenswelt auf. Demokratie, Teilhabe und Selbstbestimmung lassen sich nur erhalten, wenn die Menschen die Wirkungsweise von Datensystemen durchschauen, die Digitalisierung gesellschaftlich einordnen können sowie die Anwendung beherrschen. Daher wird hier der Ruf nach Pflichtfächern schon ab der Grundschule laut. Aber ist das die Lösung?

Wollen wir in den Schulen junge Menschen heranbilden, die in einer digitalisierten Welt bestehen können, dann heißt das: analog first!

In Deutschland leben mehr als sechs Millionen erwachsene Menschen, deren Kompetenzen im Lesen und Schreiben für eine gesellschaftliche Teilhabe nicht ausreichen. Studien – nicht zuletzt die PISA-Sonderauswertung zu den digitalen Kompetenzen – kommen zu dem Schluss, dass Lernende nur dann von der Computernutzung profitieren, wenn sie auf solide analoge Grundfertigkeiten – Lesen, Schreiben, Rechnen – zurückgreifen können. Auch Fähigkeiten selbstgesteuerten Lernens und eine gute Konzentrationsfähigkeit sind nötig.

Wollen wir in den Schulen junge Menschen heranbilden, die in einer digitalisierten Welt bestehen können, dann heißt das: analog first! Auch Fernunterricht muss nicht ausschließlich digital sein. Es gibt weiterhin Bücher und Material „zum Anfassen“. Ebenso wichtig wie das Bearbeiten von Lernprogrammen sind der Dialog und der Austausch über Lerninhalte. Hier braucht es ein gutes Konzept, das analoges und digitales Lernen verbindet.“

Die komplette Ausgabe des Magazins gibt es hier: