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"Ankommen"-App soll Flüchtlingen helfen

Die neue Smartphone-App "Ankommen" soll Flüchtlingen den Start in in Deutschland erleichtern. Sie ist als Wegbegleiter zur schnellen und umfassenden Orientierung während der ersten Wochen gedacht.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das Goethe-Institut, die Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Bayerische Rundfunk (BR) stellten die themenübergreifende App am Mittwoch in Berlin vor. Sie gibt Antworten auf Fragen wie: Welche Schritte durch das Asylverfahren muss ich beachten? Wann muss mein Kind in die Schule? Wie erhalte ich eine Arbeitserlaubnis? Was tun, wenn ich krank werde?

Ziel ist es, die wichtigsten Informationen zur raschen Integration zur Verfügung zu stellen. In die App ist ein multimedialer Sprachkurs mit Vokabular für den Alltag und die ersten Schritte auf Deutsch integriert. Das Angebot soll kontinuierlich weiterentwickelt werden und ist offen für weitere Partnerschaften und Inhalte.

BAMF-Vizepräsident Michael Griesbeck sagte: "Mit der App können sich Asylsuchende gleich nach ihrer Ankunft in Deutschland über ihre Rechte und Pflichten im Asylverfahren informieren. Die App vermittelt auch erste Informationen über Grundwerte in Deutschland."

"Ankommen" steht in den Sprachen Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch und Deutsch zur Verfügung und ist nach dem Download auch ohne Internetzugang nutzbar. Die App ist zunächst verfügbar für Smartphones mit dem Betriebssystem Android und - nach Freigabe im App Store - auch auf iOS.

Vorschläge der GEW

Für die GEW ist die deutsche Sprache der Schlüssel zur Integration. Dazu braucht es Zugang zu Bildung für Flüchtlinge und Asylsuchende. Ende 2015 stellte die Gewerkschaft konkrete Vorschläge zu bildungspolitischen Maßnahmen für Flüchtlinge vor. Ihren Berechnungen zufolge sind für eine schnelle Integration durch Spracherwerb und Bildung etwa 38.000 zusätzliche Lehrkräfte und ErzieherInnen notwendig.

Außerdem müsse die Zusatzqualifikation Deutsch als Zweitsprache (DaZ) für PädagogInnen gestärkt und über DaZ-Crashkurse für pädagogisch qualifizierte Menschen nachgedacht werden. Neben Kitas und Schulen sollten auch Hochschulen Zugang zu Bildung für Geflüchtete ermöglichen. Auch für die Integrationskurse müssen laut GEW mehr akademisch qualifizierte Menschen gewonnen werden.