Der zweitägige Kongress unter der Überschrift „Alles, was Ältere stark macht“ drehte sich am Montag und Dienstag um aktuelle Debatten zur Zukunft älterer Menschen – von der Mitbestimmung über die Teilhabe bis zur Ausgestaltung der Pflegeversicherung. „Auch die Pflege ist ein Gewerkschaftsthema“, betonte GEW-Vorstandsmitglied Frauke Gützkow, verantwortlich für Seniorinnen- und Seniorenpolitik. „Pflege ist ein zentrales Zukunftsfeld für die Gewerkschaften und die Gesellschaft.“
Selbstbestimmung bis ins hohe Alter
Politik müsse dafür sorgen, dass Selbstbestimmung bis ins hohe Alter ermöglicht werde. Ältere Menschen dürften nicht von ihren Defiziten her beurteilt werden, sondern von ihren Potentialen. Daher müssten auch für die Angehörigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern. Sie werde sich in den kommenden Jahren für Lohnersatzleistungen für pflegende Angehörige ähnlich wie das Elterngeld einsetzen. Darüber hinaus gehe es um die Anerkennung von Pflegeleistungen Älterer in der Rente.
Gützkow betonte, auch Arbeitsbedingungen müssten für pflegende Angehörige so gestaltet werden, dass Pflege-Arrangements zwischen Familie, Nachbarschaft, ambulanten und teilstationären Diensten künftig möglich sind. Darüber könne auch in der künftigen Tarifgestaltung nachgedacht werden. „Mit den jüngsten Pflegezeitgesetzen sind zwar große Schritte getan worden. Aber pflegende Angehörige sind noch keine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit. Gerade bei Arbeitgebern sind noch dicke Bretter zu bohren“, sagte Frauke Gützkow. Um auch die qualifizierte, professionelle Pflege weiter zu unterstützen und auszubauen, müsse dafür gesorgt werden, dass vollzeitschulische Ausbildungen künftig bundesweit kostenlos sind.
