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80.000 Unterschriften für bessere und gleiche Bezahlung angestellter Lehrkräfte

Mit der Übergabe eines "Schecks" über 80.000 Unterschriften forderten GEW und dbb-Tarifunion heute in Hannover den Vorsitzenden der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Hartmut Möllring (CDU), auf, sich bei seinen Finanzministerkollegen für den schnellen Abschluss eines Tarifvertrages einzusetzen.

Mehrere Wochen lang hatten die Landesverbände die Unterschriften gesammelt und übergaben sie nun gemeinsam an den Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. Neben dem Bundesvorsitzenden Ulrich Thöne und Verhandlungsführerin Ilse Schaad nahmen von GEW-Seite aus zehn Landesvorsitzende sowie eine Delegation des Landesverbandes Niedersachsen an der Übergabeaktion teil.

Die Bundesrepublik steuere auf einen massiven Lehrermangel zu, warnte GEW-Vorsitzender Thöne. "Gute Lehrkräfte wachsen nicht auf den Bäumen, wir müssen sie mit attraktiven Arbeitsbedingungen für den Beruf gewinnen. Dazu gehört nicht zuletzt ein angemessenes Einkommen", erklärte Thöne und unterstrich noch einmal die Forderung der Gewerkschaften bei den derzeit laufenden Tarifverhandlungen über eine Entgeltordnung für Lehrkräfte: "Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit: Angestellte Lehrkräfte z. B. in den Grundschulen sind es leid, nach dem Motto ‚kleine Kinder, kleines Gehalt – größere Kinder, größeres Gehalt’ schlechter bezahlt zu werden als andere Lehrkräfte".

GEW-Verhandlungsführerin Schaad erklärte gegenüber TdL-Chef Möllring, Lehrerinnen und Lehrer dürften gegenüber anderen Akademikern im öffentlichen Dienst der Länder nicht länger benachteiligt werden. "Es ist vollkommen inakzeptabel, dass Lehrkräfte bis zu zwei Gehaltsstufen weniger verdienen als andere Beschäftigte mit wissenschaftlichem Hochschulabschluss. Es geht hier nicht um Peanuts, sondern um ca. 500 Euro im Monat“, so Schaad.

Sie verlangte von den Arbeitgebern, bei der nächsten Verhandlungsrunde endlich Farbe zu bekennen. "Die Gewerkschaften wollen eine tarifliche Lösung für alle 200.000 angestellten Lehrkräfte. Ausbildung und Tätigkeit müssen die entscheidenden Kriterien für die Eingruppierung sein.“ Zudem stehe auf der Tagesordnung, die Gehälter der Lehrkräfte in den östlichen Bundesländern an die in den westlichen anzugleichen.

Die fünfte Verhandlungsrunde über eine Länder-Entgeltordnung (L-ego) für Lehrkräfte findet am 28. April in Berlin statt.