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Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

Neues Themenheft „Kolonialismus“

Wie kann man sich mit dem Thema Kolonialismus in der Schule auseinandersetzen? Und wie sähe eine kolonialismuskritische Bildung aus? Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage hat dazu ein Themenheft veröffentlicht.

Foto: Pixabay / CC0

Seit einiger Zeit wird der Umgang Deutschlands mit der eigenen Kolonialgeschichte verstärkt debattiert. Zunehmend rückt ins Bewusstsein, wie sich die Kolonialvergangenheit auf Alltag, Kunst, Kultur und Sprache auswirkt. Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage hat darauf reagiert und das Themenheft „Kolonialismus“ veröffentlicht.

„Vor allem der Rassismus gegen schwarze Menschen ist ohne den Kolonialismus nicht zu verstehen“, erklärt der Verein. Die Publikation soll Antworten geben auf Fragen wie: Wie kann man sich mit dem Thema in der Schule auseinandersetzen? Und wie sähe eine kolonialismuskritische Bildung aus?

Das Themenheft ist den Angaben zufolge als Einstieg gedacht. Es gibt einen historischen Überblick über die deutsche Kolonialgeschichte, stellt historische Akteurinnen und Akteure vor, erläutert die heutige Postkolonialismus-Debatte und zeigt, wie man sich in der Schule mit dem Thema befassen kann.

Zu Wort kommen Schülerinnen und Schüler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Pädagoginnen und Pädagogen, Journalistinnen und Journalisten sowie Aktivistinnen und Aktivisten – aus Deutschland, Kenia, Mali und Syrien.

Das Themenheft „Kolonialismus“ gibt es zum kostenfreien Download als PDF. Die Printausgabe des Buches kann für 4,95 Euro im Courage-Shop gekauft werden

#BlackLivesMatter
Zwei Schülerinnen schreiben nach dem Mord an George Floyd an die q.rage. Ein Wutbrief von Nabilath und Yasmine.

Matondo „Weiße haben viel Geld mit Schwarzer Kultur verdient.“
Der Rapper Matondo im Gespräch mit Thomas Winkler.

Es gibt Parallelen zu heute
Der Courage-Schüler Guilherme sagt: Im Geschichtsunterricht kommt Kolonialismus kaum vor. Startet Projekte!

Der Takt des Postkolonialismus
Mit den versklavten Frauen und Männern wurde auch ihre Kultur verschleppt. Eine kurze Musikgeschichte von Thomas Winkler.

Langer Schatten deutscher Kolonialpolitik
Vom Deutschen Reich als Kolonialmacht bis in die postkoloniale Gegenwart. Eine historische Einführung von Joachim Zeller.

Mnyaka Sururu Mboro
Der Mitgründer von Berlin Postkolonial über seinen Weg vom Fuße des Kilimandscharo nach Berlin. Das Gespräch führte Susanne Memarnia.

Hinterfragt den öffentlichen Raum!
Die Courage-Schülerin Mariam appelliert: Schaut in eurer Umgebung, wer dort geehrt wird.

Umbenennen!
Tahir Della von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland erklärt, warum ein anderes Erinnern wichtig ist.

Spurensicherung
Ein Jahrhundert nach dem Ende des Kolonialismus beginnt in deutschen Museen endlich das Aufräumen. Autorin: Claudia Wahjudi.

Zeigen, was fehlt
Über Rückgabe wird auch dort diskutiert, wo Kunst und Kultur geraubt wurden. Zum Beispiel in Nairobi. Autorin: Anja Bengelstorff.

„Uns trauen sie eher als den Politikern“
Drei Porträts von Menschen, die in Mali für Demokratie und gegen Klimawandel kämpfen. Autor: Jonathan Fischer.

Erst Kolonialismus, dann Diktatur
Syrien wurde gleich mehrfach kolonisiert. Und heute? Wacht Wladimir Putin über den Unabhängigkeitstag. Eine Kurzgeschichte von Abdolrahman Omaren.

Saraya Gomis
Hier spricht Saraya Gomis über Diskriminierung im Schulalltag, und was diese mit der Kolonialgeschichte zu tun hat. Das Interview führte Jeannette Goddar.

„Warum haben die überhaupt Kinder verschleppt?“
Die Macher*innen von Decolonize München recherchierten mit Jugendlichen auf einem Friedhof, welche Geschichten aus der Kolonialzeit erzählt werden. Autorin: Eva Bahl.

Die unvollständige Geschichte
In Kenia hören Schüler*innen bis heute mehr über ihre „Entdecker“ als über die Verschleppung ihrer Vorfahren. Autorin: Anja Bengelstorff.

Kauft faire Produkte!
Die Courage-Schülerin Elena findet: Wer sich heute gegen Ausbeutung einsetzen will, kauft fair ein. Auch für das Schülercafé.

Verdrängung mit Folgen
Auch die DDR setzte sich mit der Kolonialgeschichte kaum auseinander. Dort schob man das Thema gern dem Westen zu. Autor: Patrice Poutrus.

Das postkoloniale Klassenzimmer
In einem aktuellen Baustein schlägt der Rassismusforscher Mark Terkessidis einen weiten Bogen und macht Vorschläge für den Unterricht.

Mehr Material zum Thema

Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage bietet darüber hinaus den „Baustein 12: Das postkoloniale Klassenzimmer“ an. Darin geht der Autor Mark Terkessidis darauf ein, dass in vielen deutschen Schulklassen die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler mindestens ein Elternteil hat, der eingewandert ist.

Daraus ergeben sich Fragen wie: Wie kann man dieser Vielfalt im Unterricht gerecht werden? Wie verhalten sich die Geschichten dieser Kinder und Jugendlichen zur Geschichte Deutschlands, zu der auch die koloniale Unterdrückung gehört? Der Autor befasst sich mit blinden Flecken der deutschen Erinnerungskultur und liefert Hinweise für die Auseinandersetzung im Unterricht.

Auch den Baustein gibt es entweder kostenfrei als PDF zum Download oder als Printversion ab 2,95 Euro. Hier geht es zu den Materialien