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Neuer Vorstand stellt sich und neue Vorhaben vor

Der Geschäftsführende Vorstand der GEW hat im Frühjahr turnusgemäß einen neuen Stiftungsvorstand berufen. Die Nachfolge von Ulrich Thöne, Hildegard Klenk und Steffen Welzel, deren dreijährige Amtszeit in diesem Jahr endete, treten Marlis Tepe, Klaus Bullan und Norbert Müller an.

In seiner konstituierenden Sitzung hat sich der neue Fair Childhood Vorstand über die Leitlinien und die weitere Profilierung der Stiftungsarbeit in den kommenden Jahren verständigt. Er kann dabei auf die beachtliche Pionierarbeit und die Erfahrungen seiner Vorgänger_innen aufbauen und an vielfältigen Kontakten zu Kooperationspartnern und ehrenamtlichen Unterstützer_innen
anknüpfen.

Afrika und Europa stärker in den Blick nehmen

Während die laufenden Projekte in Indien mit Unterstützung der ehemaligen Vorstandsmitglieder weiter betreut werden, will der neue Vorstand zukünftig auch Projekte in anderen Regionen fördern. Vor allem Afrika und Europa sollen stärker in den Blick genommen werden. Hierzu sollen bestehende Kontakte zu Bildungsgewerkschaften genutzt werden, um gemeinsame Projekte zu entwickeln.

Neben dem Fokus ‚Bildung statt Kinderarbeit‘ und der unmittelbaren Unterstützung von Betroffenen will die Stiftung zukünftig auch durch Stärkung von Gewerkschaften vor Ort sowie die Sensibilisierung von Lehrkräften für das Thema Kinderarbeit wirken und nachhaltige Veränderungen erzielen.

Im August 2014 startet die Stiftung ihre erste Projektförderung in Europa. Unter dem Titel “Teachers mobilisation and organising concrete activities to prevent and eliminate school dropout and child labour in Bathore area, Tirana district” werden die albanischen Bildungsgewerkschaften FSASH (Trade Union of Education and Science) und SPASH (Independent Trade Union of Education) im größten Slumviertel Albaniens aktiv.

Albanische Lehrergewerkschaften aktiv gegen Kinderarbeit

FSASH und SPASH engagieren sich bereits seit mehreren Jahren in unterschiedlichen Regionen Albaniens gegen Kinderarbeit. Etwa 40.000 arbeitende Kinder sind in dem südosteuropäischen Staat mit insgesamt knapp drei Millionen Einwohner_innen aktuell statistisch erfasst.

An zwei albanischen Schulen sollen sogenannte monitoring groups - bestehend aus Lehrer_innen, Schüler_innen, Eltern und Vertreter_innen der kommunalen Schulverwaltung - etabliert werden. Nach Fortbildungen zu Prävention und Überwindung von Kinderarbeit werden sie zunächst präzise Daten über die von Schulabbruch bedrohten und betroffenen Kinder und Jugendlichen sammeln und anschließend konkrete Aktionspläne, inklusive individueller und geschlechtersensibler Maßnahmen entwickeln.

Überzeugungsarbeit und intensive Beratungsgespräche mit Eltern und Schüler_innen hinsichtlich der mit Kinderarbeit und Schulabsentismus verknüpften Probleme, schul- und jahrgangsübergreifende künstlerische und sportliche Aktivitäten, um den Schulbesuch attraktiver zu machen, sind ebenso wie materielle Unterstützung in Form von Unterrichtsmaterial fester Bestandteil des bewährten Ansatzes.

Text: Elina Stock
Fotos: ITUC, Manfred Brinkmann