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Themenheft

„neuer deutscher extremismus*“

Nicht nur Menschen, Küchen, Künste und Religionen sind bunter und pluralistischer geworden. Auch das Angebot von Extremismen wird breiter - mit Anleihen aus Polen, Russland, Nahost, der Türkei und dem Balkan.

Foto: Pixabay / CC0

Ultranationalismus, Rassismus, Antisemitismus und andere Ideologien der Ungleichwertigkeit unter Menschen mit Migrationsgeschichte gehören zum gesellschaftlichen Leben in Deutschland. Vom Bundesamt für Verfassungsschutz werden sie als extremistische Bestrebungen von „Ausländern“ abgehandelt. Für die Präventionsarbeit an Schulen ist die Kategorie „Ausländer“ jedoch irreführend. Sie suggeriert, Akteure von außerhalb trügen in Deutschland Konflikte aus, die eigentlich in ihren Heimatländern angesiedelt seien. Doch wenn sich Jugendliche einer Organisation anschließen, die etwa in Russland, Polen oder der Türkei ihren Ursprung hat, ist das auch eine Reaktion auf Diskriminierungserfahrungen in Deutschland.

Die Autorinnen und Autoren des Themenhefts neuer deutscher extremismus* von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage sprechen daher nicht von Ausländerextremismus, sondern von transnationalem Extremismus oder Neuem Deutschen Extremismus. Das Heft informiert auf 48 Seiten darüber, dass in der postmigrantischen Gesellschaft nicht nur Menschen, Küchen, Künste und Religionen pluralistischer werden, sondern auch Extremismen zunehmen – mit Anleihen aus der Türkei, aus Polen, Russland, dem Balkan, dem Nahen Osten und dem alten Deutschland.

„Trotz ihrer offensichtlichen Relevanz werden transnationale Extremismen – die nicht nur durch gesellschaftliche Verhältnisse in Deutschland geprägt sind, sondern auch durch Dynamiken in anderen Ländern – in der politischen Bildungsarbeit in Deutschland zu wenig beachtet“, heißt es einleitend. Das liege auch daran, dass es bisher nur wenige praxistaugliche Materialien zum pädagogischen Umgang mit den Neuen Deutschen Extremismen gebe.