Nur wenn alle an einem Strang ziehen, können wir die notwendigen Bildungsreformen umsetzen und eine bessere Finanzierung des Bildungssystems sicherstellen. Der Gipfel soll das Signal aussenden: Bildungsarmut muss effektiv bekämpft und der drohende Pädagogenmangel abgewendet werden. Deutschland braucht eine spürbare Wende in der Bildungspolitik!“
Nach Auffassung der DGB-Gewerkschaften ist eine solide Finanzierung des Bildungsbereichs die Grundlage für mehr Qualität von Bildung und gute Arbeitsbedingungen der Pädagoginnen und Pädagogen. Dafür müssen die Ausgaben für Bildung und Wissenschaft auf sieben Prozent des Bruttoninlandsprodukts (BIP) steigen. In einem ersten Schritt sollten sie jährlich mindestens auf das OECD-Durchschnittsniveau angehoben werden. Aktuell hieße das eine Steigerung der Ausgaben für Bildung pro Jahr um mindestens 30 Milliarden EURO: „Auch die Bildungskrise ist für unser Land gefährlich – nicht nur die Bankenkrise. Wir brauchen ein Milliarden-Paket für unser Bildungswesen“, sagte Thöne.
Dringenden Handlungsbedarf sehen die Gewerkschaften vor allem in diesen Fragen:
- Die Bundesrepublik braucht flächendeckend gute Ganztagsangebote für Kindergärten und Schulen,
- alle Kinder und Jugendlichen sollen mindestens bis zur zehnten Klasse gemeinsam lernen,
- Bildungsgebühren müssen abgeschafft werden – vom Kindergarten bis zur Hochschule.
„Die soziale Herkunft darf nicht mehr den Bildungserfolg der Menschen bestimmen. Wir brauchen ein Recht auf Bildung: vom Kindergarten bis in die Aus- und Weiterbildung“, so der GEW-Vorsitzende. Deutschland müsse der Bildungspolitik höchste Priorität einräumen. „Das erwarten die Menschen zu Recht vom Bildungsgipfel der Kanzlerin. Gute Bildung ist zwar teuer – schlechte Bildung ist aber noch teurer“, sagte Thöne.