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Neue Ausbildung für neue Aufgaben

Lehrkräfte müssen vor dem Hintergrund von Inklusion, Ganztag und Digitalisierung immer mehr leisten. Werden angehende PädagogInnen darauf ausreichend vorbereitet? Nein, sagt die GEW und arbeitet an Reformvorschlägen.

Was sollen angehende Lehrkräfte in der Ausbildung lernen? Brauchen neue Inhalte auch neue Strukturen? Ja, meinen nicht nur Bildungsexperten. Foto: dpa

Bund und Länder, Hochschulen und die Kultusministerkonferenz (KMK) – sie alle haben eine Reform der Lehrkräfteausbildung ganz oben auf der To-Do-Liste oder werkeln schon daran. Sie sind sich aber nicht einig, wie grundlegend die Reformen sein sollten. Die meisten Empfehlungen sowie die überarbeiteten Schulgesetze spiegeln nach wie vor ein nach Begabungen sortierendes Schulsystem wider. Ausgebildet werden PädagogInnen getrennt für Gymnasien und andere Schulformen - obwohl alle Schulen gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention jedem Kind mit seinen Fähigkeiten gerecht werden sollten. Was praktisch heißt, dass Lehrende in jeder Schulform inklusiv unterrichten müssten.

Die GEW hat auf ihrem Gewerkschaftstag 2013 beschlossen, sich prioritär dem Thema Ausbildung anzunehmen und ein Zukunftsforum LehrerInnenbildung einzurichten. Die Gewerkschaft nimmt dabei alle drei Phasen der Ausbildung – Studium, Referendariat und Fortbildung – in den Fokus. Dabei sollte das Zukunftsforum auch prüfen, ob und inwieweit die jetzige in Studium und Referendariat aufgesplittete Ausbildung in eine einphasige überführt werden kann. Eine angesichts der Vielzahl der Schulformen und des föderalen Flickenteppichs der Ausbildungsstrukturen komplexe Aufgabe. Im Frühjahr 2017 will die Bildungsgewerkschaft die Leitlinien ihres Reformkonzeptes vorstellen.

Anna Lehmann hat sich für die "E&W" in den einzelnen Arbeitsgruppen der GEW umgehört. Die Ergebnisse ihrer Recherche sind in der Novemberausgabe nachzulesen.