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Mitbestimmungsgesetz wird 40 Jahre alt

Zum 40. Jubiläum des Mitbestimmungsgesetzes fordert DGB-Chef Reiner Hoffmann eine Ausweitung der Mitspracherechte von ArbeitnehmerInnen. Das Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Juli 1976 sollte am Donnerstag in Berlin mit einem Festakt gewürdigt werden.

Hoffmann sagte im Interview mit dem Deutschlandradio Kultur, das Gesetz habe sich "mehr als bewährt". Mitbestimmung mache ArbeitnehmerInnen zu Bürgern im Betrieb. Wo es Mitbestimmung gebe, seien die Arbeitsbedingungen besser. Daher müsse die Mitbestimmung künftig noch ausgeweitet werden. Seit 1. Juli 1976 haben in Unternehmen mit mindestens 2.000 Beschäftigten in Deutschland die ArbeitnehmerInnen und ihre Gewerkschaften Anrecht auf die Hälfte der Sitze im Aufsichtsrat.

Der zentrale Festakt zum 40. Geburtstag des Mitbestimmungsgesetzes, ausgerichtet vom DGB und der Hans-Böckler-Stiftung, sollte am heutigen Donnerstagabend im Deutschen Historischen Museum in Berlin stattfinden. Bei der Veranstaltung sprechen neben DGB-Chef Hoffmann Bundespräsident Joachim Gauck, Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer und die Vizevorsitzende der IGBCE, Edeltraud Glänzer. Themen sind etwa wie die Mitbestimmung erreicht wurde, was sie heute leistet und wo die Herausforderungen der Zukunft liegen.

Eine jüngst von der Hans-Böckler-Stiftung vorgestellte repräsentative Umfrage unter mehr als 3.000 15- bis 20-Jährigen zeigte: Mitbestimmung ist jungen Leuten zwar wichtig, allerdings mangelt es häufig an Wissen, wie Arbeitnehmerbeteiligung in der Praxis funktioniert. SchülerInnenn und Studierenden fehlten die Anknüpfungspunkte ans Arbeitsleben. Daher müsse das Wissen über Mitsprache am Arbeitsplatz besser vermittelt werden – zum Beispiel indem man jungen Leuten vor Augen führe, dass Mitbestimmung die Wirtschaft demokratischer mache.