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Methodenset

„Klischeefrei durch die Grundschule“

Das Methodenset „Klischeefrei durch die Grundschule“ bietet neben Tipps für die pädagogische Arbeit mit Kindern Anleitungen zur Sensibilisierung und Selbstreflexion im Kollegium sowie zur Einbindung von Eltern. Dazu gibt es auch zwei Lesebücher.

Die GEW setzt sich für eine geschlechtersensible und geschlechtergerechte Bildung ein (Foto: Dominik Buschardt)

Kinder werden in ihrem sozialen Umfeld, den Medien, der Werbung und auch der Literatur früh mit Geschlechterklischees konfrontiert. Bereits im Grundschulalter verbinden sie viele Berufe mit einem bestimmten Geschlecht. Diese verfestigen sich im Lebensverlauf und können sich später auf die Berufs- und Studienwahl auswirken. Sie führen dazu, dass ein Großteil aller Berufe entweder einseitig von Männern oder von Frauen dominiert wird und nur wenige Berufe ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis aufweisen.

Das Methodenset „Klischeefrei durch die Grundschule“ setzt an dieser Problematik an und umfasst Methoden für die pädagogische Arbeit mit Kindern, Anleitungen zur Sensibilisierung und Selbstreflexion im Kollegium sowie zur Einbindung von Eltern. Abgerundet wird das Set durch die beiden Lesebücher „Der Schlüssel zu Oma Edas Welt oder warum Ausprobieren hilft“ und „Oma Edas wundersame Welt und der geheimnisvolle Raketenplan“. Über die Geschichten soll den Kindern ein spielerischer und klischeefreier Zugang zu Berufen, Tätigkeiten und Geschlechterrollen vermittelt werden. 

Das Methodenset steht Lehrkräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Schulsozialarbeit und der Berufsberatung sowie für die Grundschul-Elternarbeit zur Verfügung und kann hier bestellt werden.

Klischeefrei im Unterricht

Darüber hinaus gibt die Initiative Klischeefrei vier konkrete Tipps für den Unterricht. 

  • Sprache schafft Bewusstsein: Verwenden Sie im Unterricht und im Alltag an Ihrer Schule neben geschlechtsneutralen Begriffen die weibliche und die männliche Sprachform und schaffen Sie damit ein Bewusstsein für die Vielfalt von Berufs- und Lebensentwürfen  –  zum Beispiel Lehrkräfte, Ingenieurinnen und Ingenieure, Erzieherinnen und Erzieher
  • Geschlechterstereotype kritisch reflektieren: Jungen und Mädchen werden häufig als homogene Gruppen wahrgenommen – zum Beispiel: Jungen sind wild, Mädchen angepasst. Die vielen Unterschiede innerhalb einer Geschlechtergruppe gehen so verloren. Greifen Sie deshalb Geschlechterstereotype auf und fragen Sie, ob diese tatsächlich auf alle Jungen und Mädchen zutreffen.
  • Selbstvertrauen stärken: Stärken Sie das Selbstvertrauen Ihrer Schülerinnen und Schüler, indem Sie sie dazu anregen, Neues auszuprobieren und auch Interessen zu verfolgen, die auf den ersten Blick nicht den tradierten Geschlechterzuschreibungen entsprechen.
  • Vielfalt der Geschlechter einbeziehen: Auch an Ihrer Schule sind vielleicht Kinder, die schon jetzt oder später einmal die ihnen zugewiesene Geschlechtszugehörigkeit als unpassend empfinden. Wenn Sie Geschlechterklischees hinterfragen, scheuen Sie sich nicht zu thematisieren, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt.

Die Aufwertung von Berufen, die überwiegend von Mädchen und Frauen gewählt werden, fängt nicht erst mit der Tarif- und Besoldungspolitik an. (Frauke Gützkow)

Die Leiterin des Arbeitsbereichs Frauen-, Gleichstellungs-, Geschlechterpolitik, Frauke Gützkow, sagt: „Wir setzen uns für eine geschlechtersensible und geschlechtergerechte Bildung ein, dafür, dass eigene pädagogische Handeln immer mal wieder zu überdenken, aufmerksam zu sein für die alltäglichen Gefahren, Geschlechterklischees, Rollenzuschreibungen, Geschlechterstereotype zu verstärken. Ziel ist es, für Mädchen wie für Jungen das Beruswahlspektrum zu erweitern. Die Aufwertung von Berufen, die überwiegend von Mädchen und Frauen gewählt werden, fängt nicht erst mit der Tarif- und Besoldungspolitik an. Es ist ein Thema für die Bildung, für jede Altersgruppe und für jede Bildungseinrichtung.“