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Bundesforum gegründet

„Menschen befähigen, gestaltend einzugreifen“

Durch den Digitalpakt fließen 5,5 Milliarden Euro in die digitale Ausstattung der Schulen. Die Forderungen der GEW mit Blick auf Arbeitsplätze, Datenschutz und pädagogische Konzepte erarbeitet das neue GEW-Bundesforum „Bildung in der digitalen Welt“.

„Im Supermarkt an der Kasse, bei den Automobilunternehmen – überall werden digitale Arbeitsgeräte bereitgestellt“, erklärte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe zum Auftakt. „Nur bei uns müssen die Kolleginnen und Kollegen ihre privaten Geräte mitbringen.“ Sie verwies auf eine GEW-Umfrage von 2018. Demnach verlangen GEW-Mitglieder vor allem, dass die Kommunen dafür sorgen, dass die Schulen mit guter Infrastruktur und Hardware ausgestattet werden und die technische Wartung der sichergestellt ist.

 

Die 60 Teilnehmenden aus GEW-Landesverbänden und -Bundesausschüssen diskutierten vier Themen: „Arbeit, Rechte und Arbeitsbedingungen im Bildungsbereich“, „Pädagogische Herausforderungen und Chancen“, „Aus-, Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten“ sowie „Kommerzialisierung und Ökonomisierung“. Auch der Datenschutz stand im Fokus. „Rheinland-Pfalz hat den Lehrkräften vor fünf Jahren verboten, über Social Media Kontakt mit den Schülern zu halten“, berichtete Martina Schmerr, Vorstandsbereich Schule beim GEW-Hauptvorstand. Allerdings seien viele GEW-Mitglieder gegen ein Verbot „von oben“, ergänzte Schmerr. Deren Haltung sei, „das muss die Schule regeln“. Mit Blick auf Fortbildungsangebote erklärte Thomas Dornhoff vom GEW-Landesverband Niedersachsen: Lehrkräfte lernten zwar digitale Kompetenzen, „aber die Anwendung wird nicht unterstützt“. Es fehle an „Begleitung in der Schule“. Die AG „Pädagogische Herausforderungen und Chancen“ plädierte dafür, auch Informatik-Wissen zu vermitteln, damit Schülerinnen und Schüler das technische Wissen erlangen, um kritisch und sicher im Netz unterwegs sein zu können, so Annelie Strack von der GEW Rheinland-Pfalz.

 

Ansgar Klinger, Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung, mahnte abschließend zur Eile: „Wir müssen in den nächsten Wochen anstreben, uns auf Mindeststandards zur Umsetzung des Digitalpaktes zu verständigen.“ In den kommenden Wochen werde auch Bayern der Verwaltungsvereinbarung von Bund und Ländern zum Digitalpakt zustimmen. Tepe: „Danach haben die Länder Zeit, ihre Vorgaben für den Digitalpakt rauszugeben.“