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Umfrage

Mehrheit wünscht sich besseren Kinder- und Jugendmedienschutz im Netz

Eine repräsentative Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerkes zeigt, dass die meisten Deutschen den Kinder- und Jugendmedienschutz im Internet nicht für ausreichend halten.

„Die Verantwortung für den Schutz und die Rechte von Kindern und Jugendlichen darf nicht den Eltern allein zugeschoben werden“, sagt der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger. (Foto: Pixabay / CC0)

Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland wünscht sich laut einer Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerkes einen besseren Kinder- und Jugendmedienschutz im Internet. 90 Prozent sind der Meinung, dass die bekannten Alterseinstufungen für Filme und Spiele auch im Internet gelten sollten. 88 Prozent wollen, dass alle Betreiber von Internetseiten dazu verpflichtet werden, strenge Schutzeinstellungen einzurichten.

„Die Verantwortung für den Schutz und die Rechte von Kindern und Jugendlichen darf nicht den Eltern allein zugeschoben werden.“ (Thomas Krüger)

Auch einfache Beschwerdemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche werden von großen Teilen der Bevölkerung befürwortet. Favorisiert werden zudem Begründungen von Altersbeschränkungen für Onlinespiele und Filme (83 Prozent). Schutzvorkehrungen sollen dabei auch von kleinen Anbietern von Internetseiten getroffen werden müssen (84 Prozent).

„Die Verantwortung für den Schutz und die Rechte von Kindern und Jugendlichen darf nicht den Eltern allein zugeschoben werden. Bund, Länder und Anbieter müssen hier gleichermaßen an einem Strang ziehen und Partikularinteressen im Interesse von Kindern und Jugendlichen zurückstellen“, sagte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger. Es sei Zeit, dass das Jugendschutzgesetz den tatsächlichen Mediennutzungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen angepasst werde. 

Unterschiede nach Bildungsgrad und Parteipräferenzen

Weitere Ergebnisse der Umfrage: Die Forderung, dass alle Betreiber von Internetseiten verpflichtet werden müssten, strenge Schutzeinstellungen für Kinder und Jugendliche einzurichten, wird besonders häufig von Befragten mit niedrigem Bildungsabschluss befürwortet (94 Prozent), während bei denen mit hohem Bildungsabschluss 87 Prozent dieser Meinung sind. Auch einfache Beschwerdemöglichkeiten wünschen sich eher Befragte mit niedrigem als mit hohem Bildungsabschluss (89 zu 81 Prozent). 

Unterschiede gibt es auch mit Blick auf Parteipräferenzen: Strenge Schutzvorschriften befürworten vor allem Anhängerinnen und Anhänger von SPD (95 Prozent), AfD (91 Prozent), CDU/CSU (90 Prozent) und Grünen (89 Prozent). Im Lager von Linken (83 Prozent) und FDP (75 Prozent) ist die Zustimmung etwas geringer.

Für die repräsentative Umfrage befragte das Politik- und Sozialforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes deutschlandweit 1.010 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren.