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AJuM-Tagung „Faszination Zauberwelt“

Mehr Mut zur Fantastik im Unterricht!

Werke des fantastischen Erzählens spielen in Kindergarten, Schule und Hochschule oft eine untergeordnete Rolle. Bei einer Fachtagung der AJuM ging es daher darum, neue Perspektiven auf das Genre und seinen Einsatz im Unterricht zu entwickeln.

Zoran Drvenkar liest aus seinem neuen Roman. (Foto: Michael Ritter)

In literarischen Genres wie Science Fiction und zukunftspessimistischen Erzählungen wie Dystopien können mit den Mitteln der Fantastik aktuelle gesellschaftliche, ökologische und technologische Fragen aufgegriffen und verhandelt werden. Das ist ein Fazit der Tagung „Faszination Zauberwelt. Neue Perspektiven auf die Fantastik in Kinder- und Jugendmedien“ der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (AJuM), die vom 25. bis 27. Oktober 2019 an der Bundesakademie Wolfenbüttel stattfand. Daher müsse die Fantastik auch als wichtiger Zugang zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung für eine zukunftsfähige Bildung betrachtet werden, hieß es. 

Vor und mit einem Auditorium von rund 90 Expertinnen und Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden in Workshops zur Theorie und Didaktik des Fantastischen Fragen der Textinterpretation und des Einsatzes in Kindertagesstätten, Schulen und außerschulischer Leseförderung diskutiert. Daraus ergab sich ein weiteres Fazit: Der Begriff Fantastik als Genrebezeichnung sei zu eng gefasst, Fantastik komme in ganz verschiedenen Genres vor. „Fantastik und Fantasy sehe ich jetzt anders – ernsthafter und luftiger zugleich“, sagte eine Teilnehmerin. „Ich wurde verzaubert in den Vorträgen und Workshops und konnte einiges für meine Arbeit mitnehmen“, lautete ein weiteres Feedback. Andere Teilnehmende betonten, jetzt mehr Mut zu haben, Fantastik im Unterricht zu nutzen. 

Die Vielfalt an Themen und Formen, welche die Grenzen der Medien und traditionellen Erzählformen überschreiten, wurden in Vorträgen etwa des Germanisten und Fachdidaktikers Ulf Abraham von der Universität Bamberg, der Kulturwissenschaftlerin Christine Lötscher von der Universität Zürich und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) sowie der Literaturdidaktikerin Karin Vach, die an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg das Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur leitet, deutlich. Zu den Höhepunkten der Tagung zählten auch die Werkstattgespräche und Lesungen mit dem Autor Zoran Drvenkar und der Illustratorin Eva Muggenthaler. 

Gefördert wurde die Tagung durch das Bildungs-und Förderungswerk der GEW im DGB e.V..