Die GEW spricht sich gegen ein Pflichtfach Informatik aus. "Digitale Medien sind zentral für die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Und sie verändern alle möglichen Lebensbereiche. Deswegen ist das Lernen mit, in und über Medien für alle Fächer wichtig: von der Physik bis zur Musik", sagte Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied. "Wir fordern stattdessen eine umfassende und fächerübergreifende Medienbildung als Querschnittsaufgabe", so Hoffmann.
Spiegel Online berichtete heute (02.09.2015), dass die SPD-Bundestagsfraktion in Mainz ein Papier erstellt hat, aus dem hervorgeht, "dass an allen Schulen und in allen Schul- und Altersstufen ein verpflichtender Informatikunterricht" zum Lehrplan gehört.
Gegen Informatik im Wahlpflichtbereich ist aus Sicht der GEW nichts einzuwenden. "Bei der Frage, was Kinder und Jugendliche an Schulen verpflichtend lernen müssen, kommen wir aber nicht weiter, wenn ständig neue Pflichtfächer gefordert werden", ergänzte Hoffmann und verwies damit auf die ohnehin vollen Stundentafeln.
Allerdings muss die schulische Verankerung von Medienbildung verbindlicher werden. Damit junge Menschen sich kompetent, kreativ und kritisch in der Medienwelt bewegen, müssten Schulen gewährleisten, dass alle Schülerinnen und Schüler ausreichend und systematisch mit Informations- und Kommunikationstechnologien vertraut gemacht werden, ergänzte die Schulexpertin. Auch forderte Hoffmann, dass eine medienpädagogische Grundbildung künftig verbindlicher Bestandteil der Ausbildung von Lehrkräften aller Studiengänge und Fächer sein müsse.