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International Summit of the Teaching Profession

Lehrkräftemangel weltweit bekämpfen

GEW-Chefin Maike Finnern betonte auf dem Internationalen Lehrkräftegipfel in der Hauptstadt der USA, wie wichtig es sei, „länderübergreifend nach Lösungen zu suchen“, um den Lehrermangel zu beseitigen.

Die deutsche Delegation auf dem ISTP: Peter Ortmanns (KMK), Carmen Ludwig und Maike Finnern (GEW), Karin Prien (KMK), Anne-Christin Zeng, Gerhard Brand (VBE), (von links nach rechts). (Foto: Anne-Christin Zeng)

„Gerüstet für die Zukunft: Transformativer Unterricht für globales Handeln, Nachhaltigkeit und digitalen Zugang.“ Unter diesem Motto tagte der diesjährige Internationale Lehrkräftegipfel in der Hauptstadt der USA. „Es war extrem wichtig, Zeit für Vernetzung zu haben“, urteilt GEW-Chefin Maike Finnern rückblickend über den International Summit of the Teaching Profession (ISTP).

„Wichtig ist zudem für die Behebung des Lehrkräftemangels, länderübergreifend nach Lösungen zu suchen.“ (Maike Finnern)

„Wichtig ist zudem für die Behebung des Lehrkräftemangels, länderübergreifend nach Lösungen zu suchen“, so Finnern weiter. Sie gehörte zur deutschen Delegation, die von Karin Prien geleitet wurde, der amtierenden Vize-Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und Bildungsministerin des Landes Schleswig-Holstein.

Insgesamt waren Vertreterinnen und Vertreter aus 22 Ländern nach Washington D.C. gereist. Eingeladen hatte Miguel Cardona, der US-amerikanische Bildungsminister. Mitveranstalter waren die Bildungsinternationale (BI), die US-Bildungsgewerkschaften AFT und NEA sowie die OECD.

Lehrkräftemangel weltweit ein Problem

Die dreitägige Veranstaltung drehte sich um folgende Themen:

  • Aufwertung der Lehrkräfte-Profession
  • Bildung für globale und kulturelle Verständigung und für bürgerschaftliches Engagement
  • Nutzung digitaler Technologien zur Gewährleistung eines gleichberechtigten Zugangs und verbesserten Lernens für alle Schüler*innen

Die Teilnehmenden erklärten, dass es hochwertige Bildung nur geben könne, wenn Lehrkräfte angemessen bezahlt und gut ausgestattet sind. „So wie wir für mehr Ressourcen eintreten, ist auch mehr Kooperation nötig, um den Lehrkräftemangel zu beseitigen“, betonte die BI-Präsidentin Susan Hopgood.

Fehlende Lehrkräfte seien weltweit ein Problem. Sie verwies auf die globale Kampagne zur Bildungsfinanzierung und Stärkung der öffentlichen Bildung „Go Public! Fund Education“, an der sich die BI-Mitgliedsorganisationen beteiligen. Mehr als 380 Bildungsgewerkschaften in 178 Ländern sind in der BI zusammengeschlossen.

First Lady: Bildungssystem für alle aufbauen

Auch Jill Biden, Ehefrau des US-Präsidenten Joe Biden, sprach auf dem ISTP. „Wenn wir uns verpflichten, ein Bildungssystem für alle aufzubauen, dann stärken wir die Schulen und die Gemeinden“, erklärte sie. „Lehrkräfte bekommen dann die nötige Unterstützung, um Schülerinnen und Schüler dort zu erreichen, wo sie sich befinden.“

Besuch in der Howard University

„Sehr beeindruckend“ nannte Maike Finnern den Besuch der Howard University in Washington D.C. 1867 gegründet, ermöglicht die private Hochschule gezielt Afro-Amerikaner*innen den Zugang zum Lehramtsstudium. Es sei deutlich geworden, „dass Rassismus-Erfahrungen weiterhin präsent sind“. Die Howard University habe zum Ziel, inklusiv zu arbeiten, Diversität zu stärken und Diskriminierung zu bekämpfen.

„Nationale Vereinbarungen“ von KMK, GEW und VBE

Während der Tagung konnten sich KMK, GEW und Verband Bildung und Erziehung (VBE) auf eine gemeinsame Erklärung verständigen. Darin heißt es: Die Bundesländer setzen sich dafür ein, die Attraktivität und Wertschätzung des Lehrkräfteberufs in der Gesellschaft zu erhöhen. Dazu gelte es unter anderem, Lehrerinnen und Lehrer bei Verwaltungstätigkeiten zu entlasten und die Arbeit in multiprofessionellen Teams auszuweiten.

Die KMK habe ihre Ständige Wissenschaftliche Kommission gebeten, ein Gutachten zur Lehrkräfte-Gewinnung zu erstellen. Dies soll bis Ende des Jahres vorliegen. KMK, GEW und VBE verabredeten, dazu im Dialog zu bleiben.

„Politisches Leuchtfeuer“

Ziel ist ferner, Bildung für globale und kulturelle Kompetenz stärker im Unterricht und in der Lehrkräftebildung zu verankern. Schulen sollen angeregt werden, mit außerschulischen Lernpartnern zu kooperieren. Digitale Technik habe den Zweck, Schülerinnen und Schülern gleichberechtigten Zugang zu verbessertem Lernen zu ermöglichen.
David Edwards, Generalsekretär der BI, lobte die Tagung in Washington D.C. als „politisches Leuchtfeuer“ und „geschützten Ort, um Ideen auszutauschen und zu diskutieren“.