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Lehrkräfte: Neueinstellungen auf Rekordniveau

2015 hat die Zahl der neueingestellten Lehrkräfte einen Rekord erreicht. Laut GEW-Prognose wird sich dies fortsetzen: Die jetztige Zahl der Einstellungen wird den Bedarf mit Blick auf die vielen SchülerInnen mit Fluchthintergrund nicht decken.

Der Statistik der Kultusministerkonferenz (KMK) vom März 2016 zufolge wurden 2015 insgesamt 34.488 neue Lehrkräfte eingestellt. 2005 hatte diese Zahl noch bei 23.759 gelegen. An den Grundschulen begannen 6.449 LehrerInnen ihren Dienst (2005: 2.656), an Gymnasien und im Sekundarbereich II stieg die Zahl von 2005 bis 2015 von 7.657 auf 10.196. Die meisten neuen Lehrkräfte wurden in Nordrhein-Westfalen (9.220), Baden-Württemberg (5.791) und Niedersachsen (4.066) eingestellt.

Deutschlandweit lagen die Neueinstellungen rund 20 Prozent über den Neuabsolventen des 2. Staatsexamens, nachdem es in den beiden Vorjahren jeweils etwas mehr Absolventen als Neueinstellungen gegegen hatte. Verglichen mit der KMK-Prognose aus dem Jahr 2015, die für 2015 einen Lehrkräftebedarf von 30.000 angegeben hatte, lagen die tatsächlichen Einstellungen mit knapp 34.500 um rund 4.500 beziehungsweise 15 Prozent höher.

Die KMK-Auswertung listet auch Zahlen zu Einstellungen und Neuabsolventen des Vorbereitungsdienstes nach Lehrämtern und Bundesländern auf: Das Verhältnis von Neuabsolventen zu Neueinstellungen reicht dabei von 62,5 Prozent (Hessen) bis zu 270 Prozent (Berlin). Darüber hinaus wurden 2015 rund 1.500 sogenannte Seiteneinsteiger neu eingestellt, davon etwa ein Drittel allein in Berlin. Ein knappes Drittel der Seiteneinsteiger unterrichtet berufsbildende Fächer, ein weiteres knappes Drittel MINT-Fächer.

Ebenfalls interessant ist das Verhältnis von Absolventen des 1.Staatsexamens zu den Einstellungen in den Vorbereitungsdienst, das von 55 Prozent (Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern) bis zu 204 Prozent (Saarland) reicht. Deutschlandweit konnten statistisch gesehen knapp 95 Prozent der Absolventen des 1. Staatsexamens in den Vorbereitungsdienst eintreten.