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30. Gewerkschaftstag der GEW

„Lasst euch nicht einschüchtern!“

Barbara Majd-Amin ist beim Gewerkschaftstag in Berlin mit 82 Jahren die älteste Delegierte – und zugleich das erste Mal dabei. Sie wolle sich vor allem „friedenspolitisch“ einbringen, sagt sie.

30. Gewerkschaftstag der GEW vom 20. bis 24. Mai in Berlin (Foto: Kay Herschelmann)

Als die Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik Deutschland Anfang der 1980er Jahre die Nation in Aufruhr versetzte, ging auch Barbara Majd-Amin dagegen auf die Straße. Im Rückblick zählten diese Proteste zu dem Spannendsten, was sie in ihren mehr als 60 Jahren in der GEW erlebt habe, sagt die heute 82-Jährige. 

Dass Barbara mit dem Eintritt in den Schuldienst 1964 Gewerkschaftsmitglied wurde, war „damals so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche: Man war links, man wollte sich einmischen, das war einfach Aufbruchstimmung“. Auf diese Zeit geht es wohl auch zurück, dass die 82-Jährige sich noch heute stark für gesellschaftspolitische Fragen interessiert. 
 

Beim 30. Gewerkschaftstag in Berlin ist sie die älteste der mehr als 400 Delegierten – und zugleich das erste Mal bei diesem Großereignis dabei. Ihr Engagement in der Friedensbewegung sei bisher immer zu zeitintensiv gewesen, erklärt die frühere Grundschullehrerin, die seit 17 Jahren die AG Frieden der GEW Berlin moderiert. Nun nehme sie aber doch als Delegierte teil, um sich für ihre Herzensthemen „nochmal einzubringen“. 

Entsprechend sind ihr beim Gewerkschaftstag die Anträge besonders wichtig, die sich gegen eine militärische Aufrüstung und die Präsenz der Bundeswehr an Schulen richten, eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ablehnen oder Zivilklauseln an Hochschulen stärken wollen. Jüngere Kolleg*innen in der GEW fordert sie auf: „Lasst euch nicht einschüchtern.“