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Kulturelle Vielfalt in der Lehrer_innenbildung

Zuwanderung ist für das deutsche Schulsystem nichts Neues, bundesweit hat etwa jedes dritte Schulkind einen Migrationshintergrund. Ob Lehrkräfte darauf gut vorbereitet sind, hat eine aktuelle Studie untersucht.

Lehrkräfte in Deutschland lernen aber oft nicht, wie sie auf kulturelle und sprachliche Unterschiede im Klassenzimmer angemessen reagieren können.

Von Lehrkräften wird erwartet, dass sie die gestiegene Zahl junger Geflüchteter und ein Vielfaches an förderbedürftigen Kindern und Jugendlichen individuell unterstützen. Doch nur ein Bruchteil der Lehrenden fühlt sich auf diese Aufgabe vorbereitet. Die Untersuchung „Lehrerbildung in der Einwanderungsgesellschaft. Qualifizierung für den Normalfall Vielfalt“ des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration und des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, nimmt bestehende Aus- und Fortbildungsangebote zum Umgang mit sprachlicher und kultureller Heterogenität in den Blick und gibt Handlungsempfehlungen.

 Eingefordert werden:

1. Verpflichtende Grundausbildung: Alle angehenden Lehrkräfte sollten zukünftig Basiskompetenzen in Sprachbildung sowie im angemessenen Umgang mit kultureller Vielfalt erwerben. Dies erfordert konkrete Landesvorgaben und eine Hochschullehre, die sich stärker am Bedarf der Schulpraxis orientiert.

2. Mehr wirksame Fortbildungen: Deutschlandweit sollten mehr Fortbildungen zu Sprachbildung, Fluchtfolgen und anderen akuten Qualifizierungsbedarfen angeboten werden. Damit der Transfer in die Praxis gelingt, sollten diese Angebote langfristig und auf ganze Lehrer_innenteams ausgerichtet sein. Denn ungleichen Bildungschancen kann nur gemeinsam im Rahmen der Schulentwicklung begegnet werden.

3. Mehr Transparenz: Informationen über Aus- und Fortbildungsinhalte sollten nutzer_innenfreundlich und an zentraler Stelle zugänglich sein. Hier wäre es ratsam, die Fortbildungskataloge der Bundesländer und den bundesweiten „Monitor Lehrerbildung“ stärker zu nutzen.