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E&W 11/2019

Kulturelle Bildung

Das Schattendasein der kulturellen Bildung hat bereits seit einigen Jahren ein Ende gefunden. Heute hat kulturelle Bildung Hochkonjunktur. E&W hat das Thema zum Schwerpunkt der Novemberausgabe gemacht.

Kulturelle Bildung soll Kinder und Jugendliche sprachfähig machen, sie soll Teilhabe ermöglichen, sie soll die Integration voranbringen, sie soll ein wichtiger Bestandteil der Inklusion sein, sie soll Kinder und Jugendliche einladen, sich zu beteiligen, sie soll das Aushalten von Differenz vermitteln, sie soll benachteiligten Schülerinnen und Schülern Selbstvertrauen geben, sie soll Extremismus bekämpfen: Aber: Sie sollte auch nicht „mit Erwartungen und Anforderungen überfrachtet werden“, sagt der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann

Wie man Kinder aus unterprivilegierten Familien für Kunst und Musik, Archäologie und Theater begeistern kann, zeigen zwei Berliner Schulen, die wir besucht haben. „In den Köpfen der Kinder passiert etwas, das PISA nicht messen kann“, sagt eine Lehrerin. Nordhein-Westfalen lässt sich das Programm „JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ jährlich rund elf Millionen Euro kosten. Eine sinnvolle Investition – oder profitieren am Ende doch nur Kinder aus bildungsbürgerlichen Familien?

Theater, Musik und Kunst können Kindern neue Welten öffnen. Aber es braucht besondere Ansätze, damit auch benachteiligte Kinder und Jugendliche von kultureller Bildung profitieren. „Es nützt nichts, einen Flyer auszulegen, es geht nur mit aufsuchender Kulturarbeit“, sagt Vanessa Reinwand-Weiss von der Universität Hildesheim. Allerorten in Deutschland fehlt es derweil an Lehrerinnen und Lehrern für die Fächer Musik und Kunst. Das Beispiel Sachsen zeigt: Viele Probleme sind nicht neu.

Unterdessen gewinnt außerschulische Bildung zunehmend an Bedeutung. Wie das mit Hilfe digitaler Konzepte in Museen umgesetzt werden kann, zeigt das Verbundprojekt museum4punkt0. Und wie und warum wird man eigentlich Künstler? Kann man Künstler in der Schule lernen? Das haben wir den Karikaturisten Freimut Woessner gefragt.

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