"Deutschland braucht in Zukunft nicht weniger, sondern deutlich mehr akademisch qualifizierte Fachkräfte. Es ist ein Armutszeugnis, dass ausgerechnet die Wissenschaftsministerin eines finanziell leistungsfähigen Bundeslands die Einführung von Studiengebühren internationale Studierende sowie für das Zweitstudium ankündigt", sagte der GEW-Vizevorsitzende.
Keller gab zu bedenken: "Schon jetzt haben ausländische Studienbewerberinnen und -bewerber zusätzliche Hürden zu überwinden, wenn sie ein Studium aufnehmen und finanzieren wollen: Sie müssen ihre Zeugnisse überprüfen lassen, Sprachkurse und -tests absolvieren, haben in der Regel keinen Anspruch auf Ausbildungsförderung nach dem BAföG und bekommen auch häufig keine Arbeitserlaubnis für Jobs." Studiengebühren für ausländische Studierende seien daher "ein Anschlag auf die Chancengleichheit".
Auch Gebühren fürs Zweitstudium seien der falsche Weg, weil sie dem Grundsatz des lebenslangen Lernens zuwiderlaufen. "Es ist bedauerlich, dass ausgerechnet eine Politikerin der Grünen, die gemeinsam mit Studierendenorganisationen und der GEW die Gebührenfreiheit des Hochschulstudiums in Deutschland durchgesetzt hatten, nun dafür sorgt, dass die Gebührendebatte wieder salonfähig wird", sagte Keller.