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Konkurrenz um die Zeit

Bei einem möglichen Engagement in der GEW spielt das Thema Zeit für viele junge Menschen eine zentrale Rolle. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage mit rund 7.000 Beteiligten unter 35 Jahren.

Wie schaffen wir es, junge Mitglieder zu aktivieren und in unsere Strukturen einzubinden? Diese Frage stellten die Jugendorganisationen der GEW - der Bundesausschuss junge GEW und der Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten (BASS) -  den Mitgliedern, die jünger als 35 sind. Rund 7.000 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter beteiligten sich.

Drei zentrale Ergebnisse der Studie mit dem Titel „Was fördert oder hemmt junge GEW-Mitglieder am aktiven Engagement in der GEW?“:  

  • Die GEW steht in Konkurrenz um die Zeit für politische Arbeit, denn junge Menschen engagieren sich auch in anderen Bereichen. 44 Prozent der Befragten haben deshalb keine oder zu wenig Zeit für Gewerkschaftsarbeit.
  • Die Verantwortung für Sorgearbeit verknappt das Zeitbudget. Kinderbetreuung und andere familiäre Anforderungen lassen 38 Prozent der Befragten zu wenig Zeit für die Mitarbeit in der GEW.
  • Wer dennoch Zeit für Gewerkschaftsarbeit hätte, trifft auf Termine beziehungsweise Sitzungs- und Veranstaltungszeiten, die nicht mit der eigenen Arbeitszeit kompatibel sind – wie 17 Prozent der Befragten angeben..

BASS-Sprecherin Katharina Lenuck diskutierte mit den Teilnehmerinnen des GEW-Workshops „Keine Zeit! Pädagogische Arbeit im Uhrzeigersinn“ Ende Januar in Fulda mögliche neue Zeitkonzepte für junge Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter. Eine Herausforderung ist ihrer Ansicht nach die Ansprache, aber auch die Aktivierung von jungen und potenziell neuen Mitgliedern. „Wir müssen uns etwas einfallen lassen, was zur Lebensphase und zur beruflichen oder Studiensituation der jungen Leute passt“ sagte sie. Wichtig sei es „Programme und Angebote zu schaffen, mit denen die GEW die konkreten Problemlagen von jungen Menschen aufgreift.“ Bestehende Strukturen wie die Studierendenausschüsse und die Junge GEW sollten durch hauptamtliche Strukturen stärker unterstützt werden, um solche Programme zu entwickeln. „Außerdem sollte die GEW auch eine politische Ansprache wagen und sich hier nicht allein auf Serviceangebote zurückziehen.“

Von den 7.027 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Umfrage gaben 374 an, aktiv in der GEW zu sein. Dies entspricht einem Anteil von fünf Prozent. 43 Prozent haben ein grundsätzliches Interesse an einer Mitarbeit bei der jungen GEW. Kein Interesse an einer aktiven Beteiligung in der GEW haben hingegen 51 Prozent der Befragten.