JIM-Studie 2024
Knapp zwei Drittel der Jugendlichen haben Erfahrung mit KI
Während im vergangenen Jahr 38 Prozent der Jugendlichen ChatGPT genutzt haben, sind es mittlerweile 57 Prozent. Auch KI-Angebote von Snapchat, Google KI und DALL-E spielen eine Rolle. Der schulische Einsatz ist das häufigste Motiv, KI zu nutzen.
Chat GPT gewinnt bei jungen Menschen laut der JIM-Studie 2024 weiter an Bedeutung: Während im vergangenen Jahr 38 Prozent der Jugendlichen den Chatbot nutzten, sind es mittlerweile 57 Prozent. Neben Chat GPT spielen KI-Angebote von Snapchat, Google KI und DALL-E eine Rolle. Insgesamt geben knapp zwei Drittel der Jugendlichen an, KI-Technologien zu verwenden, wie die Autor*innen der Studienreihe Jugend, Information, Medien des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs) schreiben.
Der schulische Einsatz ist dabei das häufigste Motiv, KI zu nutzen: Zwei Drittel greifen für Hausaufgaben und Schulthemen auf KI zurück. Darüber hinaus verwenden 52 Prozent KI zur Unterhaltung. 43 Prozent nutzen sie, um Informationen zu recherchieren.
„Angesichts der wachsenden Relevanz generativer KI ist es unabdingbar, Bildungsangebote im Bereich Medienkompetenz gezielt um den Aspekt KI zu erweitern und junge Menschen umfassend auf den Umgang mit diesen Technologien vorzubereiten“, sagte Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK).
Mehr Kontakt mit Fake News
12- bis 19-Jährige haben laut Studie auch immer mehr Kontakt mit problematischen Inhalten im Internet: 61 Prozent der Jugendlichen gaben an, im vergangenen Monat mit Fake News konfrontiert worden zu sein. 2021 lag der Anteil noch bei 42 Prozent. Beleidigende Kommentare (57 Prozent, 2023: 51 Prozent) sowie extreme politische Ansichten (54 Prozent, 2023: 42 Prozent) werden von Jugendlichen ebenfalls häufiger wahrgenommen. Fast jede*r Dritte gibt an, schon einmal im Internet sexuell belästigt worden zu sein. Diese Vorfälle ereignen sich überwiegend auf Social-Media-Plattformen – am häufigsten auf Instagram.
Soziale Medien als Nachrichtenquelle
WhatsApp wird von so gut wie allen Jugendlichen verwendet, Apps wie Instagram, TikTok und Snapchat von rund der Hälfte regelmäßig. Jeweils rund ein Drittel der Jugendlichen nutzt Instagram, YouTube und TikTok, um sich über aktuelle Ereignisse zu informieren. Generell haben 83 Prozent der Jugendlichen Interesse an Nachrichten – sowohl am Weltgeschehen als auch an Ereignissen in der eigenen Region.
Das wichtigste Mediengerät der Jugendlichen ist nach wie vor das Smartphone, dessen intensiver Gebrauch von ihnen auch kritisch hinterfragt wird. Zwei Drittel der Jugendlichen geben an, dass sie oft mehr Zeit am Handy verbringen, als ursprünglich geplant. Zwei Fünftel berichten von Ablenkungen beim Hausaufgabenmachen.
Die JIM-Studie des mpfs, einer Kooperation der LFK, der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks (SWR), wird seit 1998 jährlich durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in Deutschland ab. Dazu wurden 1.200 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren vom 5. Juni bis 14. Juli 2024 befragt.