Tag der Arbeit 2023
Knapp 290.000 Menschen auf Mai-Veranstaltungen des DGB
Am „Tag der Arbeit“ haben sich knapp 290.000 Menschen an den fast 400 Veranstaltungen und Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) beteiligt, die unter dem Motto „Ungebrochen Solidarisch“ standen.
Mit starken Gewerkschaften gegen Profitgier
Auf der zentralen Kundgebung in Köln betonte die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi die Bedeutung des 1. Mai im Kampf für das Recht auf menschenwürdige Arbeit und ein gutes Leben: „Nur mit starken Gewerkschaften und unseren Tarifverträgen können wir der Profitgier etwas entgegensetzen. Und nur mit uns – nicht gegen uns – gelingen ein rechtzeitiger Stopp des Klimawandels und eine erfolgreiche Transformation der Wirtschaft – mit guten, neuen Arbeitsplätzen.“ Sozialen Fortschritt müsse man sich erkämpfen, so Fahimi: „Und wir Gewerkschaften nehmen diesen Fortschrittsauftrag an – jeden Tag konkret und verantwortlich.“
„Das beste Mittel gegen steigende Lebenshaltungskosten sind kräftige Lohn- und Gehaltszuwächse.“ (Yasmin Fahimi)
Die Notwendigkeit dieses Kampfes zeige sich derzeit vor allem bei den Lohnauseinandersetzungen. „Die Inflation brennt uns ein Loch in den Geldbeutel“, mahnte die Gewerkschafterin. „Das beste Mittel gegen steigende Lebenshaltungskosten sind kräftige Lohn- und Gehaltszuwächse – die wir im Zweifel auch per Streik erkämpfen.“
„Bildung ist das Fundament unserer demokratischen Gesellschaft.“ (Maike Finnern)
Während der DGB-Kundgebung in München machte sich GEW-Vorsitzende Maike Finnern dafür stark, weitere 100-Milliarden-Programme aufzulegen, um die Krisen in Deutschland zu bewältigen und für alle Menschen gute Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen: „Programme für die Bildung, die Pflege, den sozialen Wohnungsbau und die öffentliche Infrastruktur sind Gegenwarts- und Zukunftsinvestitionen. Dabei sind gleiche Bildungschancen für alle Menschen entscheidend für die Entwicklung unserer Gesellschaft. Sie ermöglichen oder verhindern Teilhabe, sie ermöglichen oder verhindern ein selbstbestimmtes Leben.“
Bildung sei das Fundament unserer demokratischen Gesellschaft, so die GEW-Vorsitzende. Jeder Mensch habe ein Recht auf qualitativ hochwertige Bildung – unabhängig vom sozialen Hintergrund. Bildung sei ein Menschenrecht, Chancengleichheit im Grundgesetz über das Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse festgeschrieben.
Finger weg vom Streikrecht!
An die Arbeitgeber appellierte Finnern, die Finger vom Streikrecht zu lassen: „Das Streikrecht ist ein zentrales Instrument, um für die Beschäftigten gute Gehälter und gute Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Die schenken uns die Arbeitgeber nicht. Das zeigen gerade die harten und zähen Tarifverhandlungen bei der Bahn oder jüngst die Auseinandersetzungen bei der Post und im öffentlichen Dienst. Die Angriffe der Arbeitgeber auf das Streikrecht sind ein Angriff auf die demokratische Verfasstheit unserer Gesellschaft.“
Weitere Informationen zum „Tag der Arbeit“ finden Sie auf der DGB-Website: www.dgb.de.