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Safer Internet Day

Keine Plattform für Lügen, Hass und Hetze!

Schule und außerschulische Bildungseinrichtungen müssen nach Ansicht der GEW einen kritisch-reflexiven, kreativen und mündigen Zugang zu Medien fördern. Aber auch demokratisch legitimierte Institutionen sind in der Pfliicht.

Die jüngste ICIL-Studie hat gezeigt, dass Jugendliche häufig nicht in der Lage sind, Fake News und Desinformationen zu erkennen. (Foto: Pixabay / CC0)

Die GEW fordert anlässlich des Safer Internet Days mit dem Motto „Keine Likes für Lügen!“ eine Offensive für mehr kritische Medienkompetenz. „In der Schule und den außerschulischen Bildungseinrichtungen soll ein kritisch-reflexiver, kreativer und mündiger Zugang zu Medien gefördert werden“, sagte Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied Schule, am Dienstag in Frankfurt am Main

Es gehe nicht nur darum, zu verhindern, dass Kindern und Jugendlichen demokratiefeindliche Clips oder rechte Codes in Feed und Chat gespült würden. „Wir müssen auch gezielt darauf hinwirken, dass sie diese als solche erkennen und erst gar nicht darauf anspringen“, betonte die Expertin. Generelle Smartphoneverbote oder Social-Media-Verschärfungen lösten die Probleme nicht.

„Wir brauchen eine Bildung mit und über Medien sowie deren Funktions- und Wirkungsweise.“ (Anja Bensinger-Stolze)

Die jüngste ICIL-Studie (International Computer and Information Literacy Study) habe gezeigt, dass Jugendliche häufig nicht in der Lage seien, Fake News und Desinformationen zu erkennen. „Hier müssen wir gezielt ansetzen. Wir brauchen eine Bildung mit und über Medien sowie deren Funktions- und Wirkungsweise.“

Demokratisierung des digitalen Raums 

Auch in der Beruflichen Bildung und der Erwachsenenbildung seien Angebote zur Stärkung der Medienkompetenz wichtig, sagte Ralf Becker, Vorstandsmitglied Berufliche Bildung und Weiterbildung: „Die GEW sieht eine Berufswelt kritisch, die digitale Technik anwendet, ohne zu hinterfragen, wie diese wirkt und welche Auswirkungen sie auf die Zusammenarbeit im Beruf hat. Auch Erwachsene brauchen Unterstützung in einer digitalen Welt, die in wenige Influencer und Massen von Followern geteilt ist.“

„Wir müssen uns gerade am Safer Internet Day dafür einsetzen, dass demokratisch legitimierte Institutionen den digitalen Raum regulieren.“ (Ralf Becker)

Die GEW engagiert sich darüber hinaus für eine Demokratisierung des digitalen Raums. „Wir müssen uns gerade am Safer Internet Day dafür einsetzen, dass demokratisch legitimierte Institutionen den digitalen Raum regulieren“, betonte Becker. Diskriminierende, rechtsextreme und gewalttätige Inhalte bewegten sich jenseits der Menschenrechte und sollten verboten werden. „Eine private Plattform darf kein rechts- und demokratiefreier Raum sein. Deshalb: Keine Plattform für Lügen, Hass und Hetze!“