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Start der Kampagne „Sprach-Kitas retten“

Keine Einsparungen auf Kosten der frühkindlichen Bildung!

Die GEW unterstützt die Kampagne „Sprach-Kitas retten“ und ruft Kolleginnen und Kollegen auf, die Bundestagspetition gegen das Auslaufen des Förderprogramms zu unterschreiben.

„Der Spracherwerb ist das Grundgerüst für erfolgreiches Lernen“, sagt Doreen Siebernik. (Foto: Dominik Buschardt)

Vor dem Hintergrund des Ende 2022 auslaufenden Bundesprogramms „Sprach-Kitas“ verspricht die GEW den pädagogischen Fachkräften Unterstützung und ruft die Kolleginnen und Kollegen zugleich auf, die Bundestagspetition zur Rettung des Programms zu unterzeichnen. „Wir werden die Fachkräfte nicht alleine lassen und mit dem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis alles dafür tun, dass die Bundesregierung ihr Versprechen hält und die Sprach-Kitas in Deutschland ausbaut“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Doreen Siebernik am Dienstag in Frankfurt am Main. „Dafür muss Finanzminister Christian Lindner (FDP) ausreichend Haushaltsmittel bereit stellen - mindestens auf dem Niveau von 2022. Eine Verrechnung mit den zwei Milliarden Euro für die Fortsetzung des Kita-Qualitäts- und Teilhabegesetzes darf es nicht geben.“

„Der Spracherwerb ist das Grundgerüst für erfolgreiches Lernen.“ (Doreen Siebernik)

Mit der Kampagne „Sprach-Kitas retten“ wollen Gewerkschaften – darunter die GEW – , Verbände, Kitaträger, Fachkräfte und Eltern verhindern, dass das „Sprach-Kitas“-Programm in wenigen Monaten endet. „Tausende Fachkräfte, Kinder und Familien werden im Ungewissen gelassen und sind sehr besorgt. In den Kitas gibt es viel Unverständnis und Wut über die Prioritätensetzung der Bundesregierung“, kritisierte Siebernik und betonte: „Der Spracherwerb ist das Grundgerüst für erfolgreiches Lernen.“

Fachkräfteverlust droht

In den Bundesländern werde derzeit versucht, gewachsene Strukturen aus Eigenmitteln zu retten. Es fehle jedoch an Geld. Die Folge: Die Mittel müssten an anderer Stelle eingespart werden. „Anstatt die frühkindliche Bildung zukunftsfähig zu machen, hat die Bundesregierung einen Verteilungskampf in Gang gesetzt“, sagte Siebernik. Es sei kaum abzusehen, wie viele qualifizierte Fachkräfte das Arbeitsfeld perspektivisch verlassen würden.

Hintergrund

Im Koalitionsvertrag hatten die Parteien der Ampelregierung angekündigt, das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Im Haushaltsentwurf für 2023 sind jedoch keine Gelder eingestellt. Damit würde das Programm Ende 2022 auslaufen.

Die Kampagne Sprach-Kitas retten macht sich für die Fortsetzung des Programms stark. Zentrales Element der Kampagne ist eine Petition an den Bundestag, die hier unterzeichnet werden kann. Ziel sind 50 000 Unterschriften in vier Wochen, damit es im Bundestag eine öffentliche Anhörung gibt.