(Foto: Elisabeth Steger / CC BY-ND 2.0)
Die Situation sei aktuell „einen Tick schlechter“ als vor einem Jahr, sagt Petra Mai-Hartung, Geschäftsführerin des Studentenwerks Berlin: Anfang September hatte sie für die Wohnheimplätze in Berlin rund 2 000 Bewerberinnen und Bewerber auf der Warteliste und damit 500 mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2014.
Besonders in den bei Studierenden beliebten Großstädten ist Wohnraummangel ein Thema - und beschäftigt auch die GEW-Aktiven vor Ort. So warnte Doro Moritz, Vorsitzende der GEW Baden-Württemberg, schon zum vergangenen Wintersemester: „Anstatt sich voll auf das Studium konzentrieren zu können, müssen viele junge Menschen auf provisorische Lösungen ausweichen, weite Anfahrtswege in Kauf nehmen oder arbeiten, um sich die teuren Zimmer in Universitätsnähe leisten zu können.“
Mindestens 25.000 Wohnheimplätze fehlen
Der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), Achim Meyer auf der Heyde, beklagt seit Jahren, dass die Zahl Studierender weiter zunehme, Wohnheimplätze aber nicht in gleichem Maß ausgebaut würden: „Während die Zahl der StudienanfängerInnen seit dem Jahr 2007 bis heute um 50 Prozent gestiegen ist, wuchs die Zahl staatlich geförderter Wohnheimplätze nur um fünf Prozent.“
Allerdings gebe es mittlerweile, nicht zuletzt wegen des Drucks von Gewerkschaften und Öffentlichkeit, in mehreren Bundesländern Pläne zum Ausbau öffentlicher Wohnheimplätze. Wünschenswert sei darüber hinaus der Wiedereinstieg des Bundes in den Wohnheimbau – aus dem er sich in den 1990er Jahren zurückgezogen hatte. Insgesamt, schätzt der DSW-Generalsekretär, fehlen bundesweit mindestens 25.000 Wohnheimplätze -den Zuwachs ausländischer Gaststudierender an deutschen Unis und FHs nicht miteingerechnet.
Der komplette Artikel von Armin Himmelrath und Eleonora Pauli ist in der Oktoberausgabe der "E&W" abgedruckt.