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Kampagne „Unter 18 nie!“

Zahl der Minderjährigen in der Bundeswehr bleibt hoch

Im Jahr 2020 hat die Bundeswehr 1.148 Minderjährige neu eingestellt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor. Die GEW fordert, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anzuheben.

Die UN-Kinderrechtskonvention verbietet die Rekrutierung von Minderjährigen. (Foto: Colourbox.de)

Trotz scharfer Kritik aus dem In- und Ausland rekrutiert die Bundeswehr weiterhin junge Menschen unter 18 Jahren. „Es ist zwar erfreulich, dass unsere Arbeit Wirkung zeigt und 2020 etwas weniger unter 18-Jährige ihren Dienst bei der Bundeswehr begonnen haben als in den letzten Jahren, trotzdem ist die Zahl noch immer skandalös hoch“, sagte die Sprecherin der Kampagne „Unter 18 nie!“, Sarah Gräber.

1.148 Minderjährige neu eingestellt

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Norbert Müller (Die Linke) geht hervor, dass im Jahr 2020 insgesamt 1.148 Minderjährige von der Bundeswehr neu eingestellt wurden – 773 davon als Freiwillige Wehrdienst-Leistende und 375 als Soldaten auf Zeit. Damit sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahr zwar, bleibt aber hoch. Laut Bundesregierung waren 231 der minderjährigen eingestellten Rekruten Mädchen. Seit Aussetzung der Wehrpflicht bildete die Bundeswehr rund 14.000 Minderjährige an der Waffe aus.

Die UN-Kinderrechtskonvention verbietet die Rekrutierung von Minderjährigen, auch die Kinderkommission des Bundestags empfahl Deutschland wiederholt, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anzuheben. Die Kampagne Unter 18 nie! Keine Minderjährigen bei der Bundeswehr wird getragen von einem Bündnis verschiedener Organisationen aus Friedensinitiativen, den Kirchen und Gewerkschaften.