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„Unter 18 nie!“

Kampagne fordert Koalitionäre zum Handeln auf

Friedensinitiativen, Kirchen, Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen verlangen vor dem Hintergrund der Koalitionsverhandlungen erneut: „Mädchen und Jungen dürfen keine Soldatinnen und Soldaten sein.“

Foto: Colourbox.de

Die Initiatorinnen und Initiatoren der Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“ fordern die Parteien auf, bei den Koalitionsverhandlungen sicherzustellen, dass nur noch Volljährige ihren Dienst als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr antreten dürfen.

„Wir fordern die künftigen Regierungsparteien auf, den Kindesschutz sicherzustellen.“ (Michael Schulze)

„Seit Aussetzung der Wehrpflicht hat die Bundeswehr 14.589 Minderjährige als Soldatinnen und Soldaten an der Waffe ausgebildet, und es kam in der Folge zu schweren Kinderrechtsverletzungen in der Armee – wir fordern die künftigen Regierungsparteien auf, den Kindesschutz sicherzustellen, indem sie den Dienst in der Armee nur noch für Erwachsene zulassen“, sagte Michael Schulze von Glaßer, Sprecher der Kampagne „Unter 18 Nie“, in der auch die GEW organisiert ist. 

Parteien müssen Ankündigungen umsetzen

„Die Grünen stehen seit langem für eine Anhebung des Rekrutierungsalters, die SPD-Fraktion hat bereits 2017 beschlossen, den Dienst an der Waffe bei der Armee erst ab dem 18. Lebensjahr zu erlauben, und auch bei der FDP haben sich Menschenrechts- und Verteidigungspolitikerinnen dafür ausgesprochen, keine Minderjährigen mehr als Soldatinnen und Soldaten zuzulassen – dies gilt es jetzt umzusetzen“, verlangte Sprecherin Sarah Fontanarosa.

UN-Forderung erfüllen

Mit einer Anhebung des Rekrutierungsalters käme Deutschland auch einer Forderung der Vereinten Nationen nach: Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes hatte die Bundesrepublik als Unterzeichnerin der UN-Kinderrechtskonvention bereits 2008 und 2014 dazu aufgefordert, keine Minderjährigen mehr in der Armee zuzulassen. 2016 schloss sich die Kinderkommission des Bundestags dieser Forderung an.