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Internationaler Tag der Jugend

Jugendorganisationen fordern Lieferkettengesetz

Zum internationalen Tag der Jugend haben Jugendorganisationen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem offenen Brief aufgefordert, sich für ein Lieferkettengesetz in Deutschland und auf europäischer Ebene einzusetzen.

"Lieferkettengesetz jetzt!" Dies fordert ein breites Bündnis von Jugendorganisationen in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Merkel anlässlich des Internationalen Tages der Jugend. (Foto: Giovanni Passig)

Ein Bündnis von kirchlichen, politischen und gewerkschaftlichen Jugendorganisationen sowie nationalen und internationalen Studierendenverbänden fordert ein Lieferkettengesetz, das Menschenrechte und die Umwelt in globalen Lieferketten weltweit schützen soll. Die Ergebnisse des Monitorings des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte hätten gezeigt, dass nur wenige Unternehmen freiwillig Verantwortung für ihre Lieferketten übernähmen, heißt es in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Deshalb müssten die Sorgfaltspflichten der Unternehmen so schnell wie möglich gesetzlich verankert werden. Die Eckpunkte des deutschen Lieferkettengesetzes sollen dann als Grundlage für eine EU-Regulierung genutzt werden.

„Die Covid-19-Krise hat uns ein weiteres Mal gezeigt, dass unser bisheriges ‘Business as usual’ weder gerecht noch nachhaltig ist.“

Die Verfasserinnen und Verfasser schreiben: „Die Covid-19-Krise hat uns ein weiteres Mal gezeigt, dass unser bisheriges ‘Business as usual’ weder gerecht noch nachhaltig ist. Es sind besonders die Arbeiterinnen und Arbeiter im globalen Süden, die unter den wirtschaftlichen Folgen leiden; so kam es zu massiven Kündigungen und viele Menschen und Familien verloren ihr überlebenswichtiges Einkommen und damit ihren Zugang zum Gesundheitssystem.“

Unternehmen verletzen Menschenrechte

Im Handel und in der Produktion verletzen deutsche Unternehmen im Zuge der weltweiten Wertschöpfungs- und Lieferketten immer wieder grundlegende Menschenrechte, wie Brot für die Welt betonte. Dazu zählen Kinderarbeit, Ausbeutung, Diskriminierung und fehlende Arbeitsrechte. Die Umwelt wird durch illegale Abholzung, Pestizid-Ausstoß, Wasser- und Luftverschmutzung geschädigt und zerstört.

Dem Bündnis gehören unter anderem an: Brot für die Welt Jugend, die Kampagne 100 Million, Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten (BASS) der GEW, DGB-Jugend, Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), BUND Jugend, WWF Jugend sowie die All-Africa Students Union (AASU) und die European Students‘ Union (ESU). Die UN-Vollversammlung erklärte im Jahr 1999 den 12. August zum Internationalen Tag der Jugend. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Engagement der Jugend für globales Handeln“.