Rund 450 Jugendmigrationsdienste unterschiedlicher Träger bundesweit werden vom Bundesfamilienministerium gefördert. Ihre Aufgabe ist es, junge Migrantinnen und Migranten im Alter von 12 bis 27 Jahren bei der Integration zu unterstützen. Das gilt vor allem für Sprache – sowie für Schule, Ausbildung und Berufseinstieg. Während früher Voraussetzung war, dass die jungen Menschen eine Bleibeperspektive haben, werden jetzt auch Flüchtlinge beraten, die mit einer Duldung in Deutschland leben.
Zunächst wurde das neue Konzept an 24 Standorten erprobt – allerdings stand lange vor Ablauf der Modellphase fest, dass die Öffnung für alle Einrichtungen gelten soll. Grund sei die große Nachfrage, erklärt der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Ralf Kleindiek. An den Modellstandorten seien vor allem junge Menschen aus Afghanistan, Syrien und Irak betreut worden. Der Schwerpunkt habe darauf gelegen, ihre persönliche Situation zu stabilisieren, sie in Sprachkurse zu vermitteln und bei der Aufnahme einer Beschäftigung zu unterstützen.
Mehr Personal erhalten die allermeisten Einrichtungen dafür jedoch nicht. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers ist der Etat für die Jugendmigrationsdienste 2015 um acht Millionen Euro aufgestockt worden; seither stünden insgesamt 50,6 Millionen Euro pro Jahr bereit. Damit sei an 61 Standorten ein „moderater Ausbau des Programms“ erfolgt. Das bedeutet: 389 Einrichtungen erhalten keinen Cent mehr, sind jetzt aber für sehr viel mehr Jugendliche zuständig.
Ein Bericht von Kathrin Hedtke aus der Beratungsstelle in Langen südlich von Frankfurt am Main ist in der Novemberausgabe der „E&W“ nachzulesen.