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Coronapandemie

Jugendherbergen bieten Räume für Schulunterricht an

Die GEW hat die Idee ins Spiel gebracht, die Räume von Jugendherbergen für den Unterricht zu nutzen. Das Deutsche Jugendherbergswerk reagierte jetzt positiv auf den Vorschlag.

(Foto: GEW)

Das Deutsche Jugendherbergswerk bietet seine Häuser für den Schulunterricht in der Corona-Krise an. Um den Unterricht zu entzerren und so die Infektionsraten zu senken, denkt die Politik über die Halbierung von Klassen nach oder sucht alternative Gebäude. „Als mögliche Orte für solche temporären Nebenstandorte der Schulen bietet das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) jetzt seine rund 450 Häuser an“, teilte das DJH in Detmold mit.

GEW fordert „pandemiekonformen Unterricht“

Die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe hatte am Mittwoch im Podcast der Süddeutschen Zeitung gefordert, angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen einen „pandemiekonformen Unterricht“ zu gestalten. Neben den Hygienemaßnahmen und dem Lüften sollte wechselnder Unterricht in kleinen Gruppen erfolgen. Denkbar sei auch der Unterricht in großen Räumen von Jugendherbergen, „die darunter leiden, dass keine Klassenfahrten gemacht werden können“, sagte Tepe. So sei es möglich, dass die Schülerinnen und Schüler mit genügend Abstand sitzen könnten. „Das ist unbequem. Aber alles ist unbequem in der Pandemie.“ Umso mehr freut sich die Gewerkschaft jetzt über das Angebot der Jugendherbergen.

DJH: Gute Infrastruktur nutzen

DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz erklärte: „Als einer der größten gemeinnützigen Verbände in Deutschland und erfahrener Partner der Schulen im Bereich der Klassenfahrten, ist es für uns in der jetzigen Situation selbstverständlich, unsere Hilfe anzubieten.“ Ein entsprechendes Angebot habe er dem Bildungsministerium des Bundes zukommen lassen – getragen von allen 14 DJH-Landesverbänden.

Schmitz verwies auch auf die gute Infrastruktur: „Unsere Häuser verfügen nicht nur über die passende Ausstattung, etwa, weil die vorhandenen Gruppenräume schnell und einfach zu Klassenräumen umfunktioniert werden können, sondern mit unseren geschulten Mitarbeitenden wäre zum Beispiel auch die Verpflegung größerer Schülergruppen kein Problem.“

Die Besucherzahlen von Jugendherbergen und Hütten sind durch die Corona-Krise stark eingebrochen. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes verbuchten die Unterkünfte im Juni 2020 etwa 83 Prozent weniger Gäste im Vergleich zum Vorjahresmonat.