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Jugendarbeitslosigkeit wird unterschätzt

Auch wenn insgesamt die Zahl der Arbeitslosen in den letzten Jahren gesunken ist, werde die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland unterschätzt. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in einer aktuellen Arbeitsmarktstudie.

Die tatsächliche Arbeitslosenquote bei Jugendlichen sei höher als von der Bundesagentur für Arbeit (BA) offiziell angegeben. Die Abweichungen erklärt der DGB mit unterschiedlichen Erfassungsmethoden. Bewerber für eine Ausbildungsstelle würden von der BA - im Gegensatz zu internationale Statistiken - nicht als arbeitslos eingestuft.

Besondere Probleme sieht der Deutsche Gewerkschaftsbund für jugendliche ALG-II-Empfänger. Sie würden schneller und härter bestraft als andere ALG-II-Empfänger und hätten oftmals schlechtere Chancen gegenüber Gleichaltrigen bei ihrer Berufsfindung. Dabei sei die Ausbildung entscheidend: Jugendliche mit keinem oder niedrigem schulischen oder beruflichen Abschluss trügen ein besonders hohes Risiko arbeitslos zu werden und zu bleiben.

In seiner Analyse hebt der DGB außerdem hervor, dass nur 24 Prozent der Unternehmen in Deutschland ausbilden würden. Es sei "janusköpfig", selbst so wenig für den Nachwuchs zu tun und andererseits über Fachkräftemangel zu klagen.