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Jeden Tag kommen mehr ins Berliner Protestcamp

Die Streik- und Aktionswoche der GEW Berlin läuft auch am vierten Tag auf Hochtouren. Am heutigen Donnerstag versammelten sich erneut 600 Lehrkräfte und 100 ErzieherInnen überwiegend aus Grundschulen auf dem Molkenmarkt hinter dem Roten Rathaus. Bereits am Montag waren rund 600 Oberschullehrkräfte und am Dienstag 500 Grundschulkolleginnen und -kollegen ins bunte Protestcamp gekommen, um gegen die Verweigerungshaltung des Berliner Senats zu protestieren.

„Die Berliner angestellten Lehrkräfte sind nicht mehr länger bereit, das Verwehren von Arbeitnehmerrechten hinzunehmen. Sie haben die Verweigerungspolitik der Senatsverwaltungen für Finanzen und Bildung satt“, erkläre der Vorsitzende der GEW Berlin, Hartmut Schurig, vor den streikenden Kolleginnen und Kollegen. Schurig betonte, dass viele der anwesenden Betriebsgruppen am morgigen Freitag mit noch mehr Kolleginnen und Kollegen wiederkommen wollen.

Unterstützung gab es vom Vorsitzenden der GEW Sachsen-Anhalt, Thomas Lippmann. Er berichtete über die Situation der angestellten Lehrkräfte in seinem Bundesland und forderte, die Gehälter von Lehrkräf¬ten an Grundschulen und an Oberschulen anzugleichen.

DGB zeigt sich solidarisch

Am Mittwoch hatte bereits Doro Zinke, Vorsitzende des DGB-Bezirks Berlin-Bran¬denburg, eine Solidaritätserklärung für die Forderungen der Lehrkräfte überbracht. Mit einem Fahrradkorso beförderten die angestellten Lehrkräfte anschließend ihre Forderungen zu den Geschäftsstellen der Berliner Parteien.

In einer Podiumsdiskussion kritisierten am Nachmittag prekär Beschäftigte die Senatspolitik. Antje G., Vertretungslehrerin auf PKB-Basis in Neukölln, berichtete von ihren 18 Kurzarbeitsverträgen. Diese Kolleg/-innen sind zudem von regelmäßiger Arbeitslosigkeit während der Sommerferien betroffen, was zuletzt bundesweit für mediales Aufsehen gesorgt hatte.