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JA13: Nächste Runde im Ringen um Entgeltgleichheit

Gewerkschaftliche Solidarität und gemeinsamer Druck zeigen Wirkung: In Berlin und Brandenburg sind Erfolge der JA13-Kampagne zu feiern, in Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein gibt es Bewegung. Nach den Etappenzielen geht es weiter.

GEW-Vorstandsmitglied Frauke Gützkow (Foto: Kay Herschelmann)

Jahrestage wie der Equal Pay Day laden auch uns als Bildungsgewerkschaft dazu ein, zu prüfen, wo wir mit Blick auf das Thema Entgeltgleichheit gestartet sind, und was wir bisher erreicht haben. Festhalten lässt sich: Die JA13-Kampage der GEW ist eine Erfolgsgeschichte – aber wir werden auch noch viel Ausdauer brauchen, bis alle Grundschullehrkräfte in allen Bundesländern in A 13 oder E 13 eingruppiert sind. Und wir auch die Lehrkräfte in der Sekundarstufe I, die  in manchen Ländern ebenfalls nach A 12 oder  E 11 bezahlt werden, mit denen in der Sekundarstufe II gleichgezogen haben.

Zwar spielt uns der Fachkräftemangel in die Hände. Dennoch sollten wir uns den Kern der JA13-Kampagne vergegenwärtigen: Es geht um die Anerkennung der pädagogischen Arbeit. Es geht um die Aufwertung eines überwiegend von Frauen gewählten Berufs. Es geht um die Beendigung der mittelbaren Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Wir haben bereits viel erreicht: die Solidarität der Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulformen, die  gesellschaftliche Unterstützung, ein Klima, das pädagogische Arbeit wertschätzt und bei aller Andersartigkeit der Aufgaben je nach Schulform die Gleichwertigkeit erkennt, die Orientierung an Tätigkeiten statt an Abschlüssen. Letzteres ist besonders wichtig, denn es geht darum, die Beamtenbesoldungs- und –laufbahngesetze zu ändern. Das ist der GEW in Berlin und Brandenburg im vergangenen Jahr gelungen, in Sachsen wurde es gerade angekündigt, in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein in Aussicht gestellt. In allen Bundesländern wurden für einzelne Gruppen  der Lehrkräfteschaft Verbesserungen erreicht.

Gewerkschaftliche Solidarität und gewerkschaftlicher Druck zeigen also Wirkung. Alle GEW-Landesverbände haben sich auf ihren Weg zu JA13 begeben und deutlich gemacht: die Aufwertung der Arbeit von Grundschullehrerinnen ist überfällig. An Grundschulen ist auch der Fachkräftemangel besonders groß und damit der Handlungsbedarf für die Landesregierungen. Wir haben klarmachen können: A13/E13 muss für alle Grundschullehrkräfte gelten, für die sogenannten Bestandslehrkräfte mit kürzeren Studiengängen genauso wie für die, die jetzt nach einem zehnsemestrigen Bachelor-Master-Studium in den Schuldienst kommen. Bis das in allen Bundesländern erreicht ist, kämpfen wir solidarisch für das Ziel der Entgeltgleichheit.