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JA13: Mehr Einsatz der Länder notwendig

Die GEW bekräftigt ihre Forderung, alle voll ausgebildeten Lehrkräfte nach A13 beziehungsweise E13 zu bezahlen. „Die Arbeit der Lehrkräfte an allen Schulformen ist gleichwertig", betont die Vorsitzende Marlis Tepe anlässlich des Equal Pay Days.

Foto: Volker Göbeler

Auf dem Weg zu einer gerechteren Bezahlung von Grundschullehrerinnen mahnt die GEW mehr Anstrengungen der Länder an. „Insgesamt tut sich allerdings noch zu wenig in den Landesregierungen“, kritisierte die Vorsitzende Marlis Tepe anlässlich des Equal Pay Days (EPD) am Sonntag. „In Zeiten eklatanten Lehrkräftemangels vor allem an Grundschulen, aber auch an weiterführenden Schulen ist es höchste Zeit, gute Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer auch gut zu bezahlen.“ Die Bildungsgewerkschaft fordert, alle voll ausgebildeten Lehrkräfte nach A13 (Beamte) beziehungsweise nach E13 (Angestellte) zu bezahlen. „Die Arbeit der Lehrkräfte an allen Schulformen ist gleichwertig: Das muss sich endlich auch in der Bezahlung widerspiegeln.“

GEW-Frauenpolitikexpertin Frauke Gützkow betonte: „Es geht um die Anerkennung der pädagogischen Arbeit. Es geht um die Aufwertung eines überwiegend von Frauen gewählten Berufs. Es geht um die Beendigung der mittelbaren Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.“ Bis das in allen Bundesländern erreicht sei, „kämpfen wir solidarisch für das Ziel der Entgeltgleichheit“.

„Das ist nicht mit der Verfassung zu vereinbaren. Mit dieser Diskriminierung muss endlich Schluss sein.“ (Marlis Tepe)

In Sachsen kündigte die Landesregierung vor einigen Tagen an, künftig auch Grundschullehrkräfte nach E13 oder A13 zu bezahlen. Zudem werden nicht nur die Lehrkräfte mit einer zehn Semester dauernden Bachelor-Master-Ausbildung, sondern auch diejenigen, die ältere und DDR-Ausbildungen absolviert haben, künftig besser bezahlt. Vorreiter für eine bessere Bezahlung der Grundschullehrkräfte waren im vergangenen Jahr die Länder Berlin und Brandenburg. Tepe betonte, dass die schlechtere Bezahlung an Grundschulen Frauen mittelbar diskriminiere. Der Frauenanteil an Grundschulen liege bei gut 90 Prozent. „Das ist nicht mit der Verfassung zu vereinbaren. Mit dieser Diskriminierung muss endlich Schluss sein.“

Der EPD am 18. März markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer seit 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Das entspricht in Deutschland – bezogen auf alle Arbeitsplätze - einem Abstand von 21 Prozent oder 77 Tagen. Ziel des EPD ist, die Debatte über die Gründe der unterschiedlichen Bezahlung von Männern und Frauen in Deutschland öffentlich zu diskutieren, zu sensibilisieren und Druck auf Arbeitgeber zu machen, damit sich die Lohnschere schließt.