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JA13: Immer mehr Aktionen für eine gerechtere Bezahlung

Während die GEW in Brandenburg jüngst die Gleichstellung der Lehrkräfte im Land durchgesetzt hat, laufen die Protestaktionen für JA13 für alle unter anderem in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Baden-Württemberg und dem Saarland weiter.

Dresdner Flyeraktion am 15.11.2017 (Foto: Matthes Blank)

In schwierigen Verhandlungen hat die GEW Brandenburg die Gleichstellung der Lehrkräfte im Land durchgesetzt. Vereinbart wurde ein Stufenplan zur Hebung von weiteren rund 4.000 Lehrkräften insbesondere im Grundschulbereich. GEW-Landeschef Günther Fuchs erklärte: „Für uns war und ist es wichtig und unverzichtbar, dass neben den neuen Lehrämtern auch die Lehrkräfte mit den Abschlüssen der DDR gleichbehandelt werden.“ Gleichzeitig seien weitreichende Regelungen zur Qualifizierung für Lehrkräfte mit Seiteneinstieg und entsprechende Unterstützungssysteme vereinbart worden. Die GEW Sachsen-Anhalt fordert die Landesregierung auf, mit ähnlichen Regelungen nachzuziehen.

Die GEW Berlin einigte sich bereits 2016 mit dem Finanzsenator, dass die Grundschullehrkräfte in die Entgeltgruppe 13 höhergruppiert oder in die Besoldungsgruppe A 13 befördert werden sollten. Doch während die Höhergruppierung der Grundschullehrkräfte, die nach dem neuen Lehrkräftebildungsgesetz von 2014 ausgebildet wurden, mit dem Gesetz zur Änderung des Landesbesoldungsgesetzes und des Lehrkräftebildungsgesetzes im Juli 2017 realisiert wurde, fehlt es immer noch an der Umsetzung anderer Teile der Erklärung – ein Missstand, auf den die GEW Berlin in der aktuell laufenden Aktionswoche aufmerksam macht. 

Unterdessen rief die GEW NRW anlässlich des „umgekehrten Equal Pay Day” am 21. November zu einer Kundgebung vor dem Düsseldorfer Landtag auf. Geplant war eine riesige „A 13“, gebildet aus den Teilnehmerinnen der Protestaktion. Auch in Bielefeld und Münster fanden Aktionen statt. Grundschullehrerinnen traten gemeinsam mit Lehrkräften der Sekundarstufe I für eine Aufwertung ihres Berufs und die gleiche Bezahlung aller Lehrämter ein. Bei einer Anhörung im Landtag betonte die Vorsitzende der GEW NRW, Dorothea Schäfer: „Die Bezahlung von Lehrerinnen muss unabhängig von der Schulform sein. Das bedeutet Einstiegsamt A 13 Z für alle Lehrkräfte. Für eine unterschiedliche Besoldung der Lehrkräfte gibt es keinen sachlichen Grund.“ In Sachsen überreichten GEW-Kolleginnen und Kollegen dem neuen Kultusminister Frank Haubitz rund 1.400 "Fiktive Anträge auf Höhergruppierung in die EG13" von Grundschullehrkräften. 

„Es ist höchste Zeit, gute Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern auch gut zu bezahlen.“

Auch an Grundschulen im hessischen Groß-Gerau beteiligten sich zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer an einem Aktionstag unter dem Motto „Erster Tag der unbezahlten Arbeit“, um für eine bessere Bezahlung zu demonstrieren. Der GEW-Kreisvorsitzende Harald Freiling nannte die schlechtere Besoldung Ausdruck einer „mangelnden Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit der Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer“. Dass die Besoldung der Grundschullehrkräfte um eine Stufe auf die Stufe A13 verbessert wird, sei „längst überfällig“. Landesweit trugen viele Grundschullehrerinnen und -lehrer den roten JA13-Button in der Schule und machten mit Aktionen auf Marktplätzen und vor den Schulämtern sowie vor dem Kultusministerium auf ihre ungerechte und ungerechtfertigte Bezahlung aufmerksam.

In Baden-Württemberg finden noch bis 1. Dezember insgesamt rund 20 Aktionen statt, bei denen die GEW A13 für alle Grund- und Hauptschullehrkräfte fordert. „Es tut sich noch zu wenig in der Landesregierung“, erklärte auch der saarländische GEW-Vizevorsitzende Andreas Sánchez Haselberger. „Die bessere Bezahlung von Lehrkräften, insbesondere an Grundschulen, aber in einigen Bundesländern auch an weiterführenden Schulen, ist ein wirksames Instrument gegen den dramatischen Lehrkräftemangel. Es ist höchste Zeit, gute Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern auch gut zu bezahlen und damit die Attraktivität des Berufs zu steigern.“ Auf den Mangel an qualifizierten Lehrkräften machte derweil die GEW in Schleswig-Holstein mit rund einhundert Pappkameradinnen und -kameraden vor dem Kieler Bildungsministerium aufmerksam.

Derzeit macht die Bildungsgewerkschaft bundesweit mit vielen Aktionen auf die ungerechte Bezahlung von Grundschullehrkräften aufmerksam:  In Dresden beispielsweise verteilte eine GEW-Delegation Flugblätter mit den Forderungen nach E13 beziehungsweise A13 für alle vor dem Kultus- und dem Finanzministerium. Hessische Grundschullehrerinnen sangen für eine bessere Bezahlung. In Hamburg bekräftigten Lehrkräfte ihre Forderung mit Verweisen auf den Equal Pay Day.

Mit der Initiative „JA13 – Weil Grundschullehrerinnen es verdienen“ macht die GEW seit Herbst 2016 Druck für eine faire Entlohnung von Grundschullehrkräften.