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GEW startet Aktionstage „JA13“

Schluss mit der schlechteren Bezahlung von Grundschul- und Sek-I-Lehrkräften

Mit der „JA13“-Kampagne macht die GEW Druck auf die Landesregierungen. „Die Corona-Pandemie hat noch einmal deutlich gezeigt, wie unverzichtbar die Arbeit von Grundschul- und Sek-I-Lehrkräften ist“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Frauke Gützkow.

JA13-Kampagne: Bis zum 20. November gibt es bundesweit Aktionen. (Foto: GEW)

Mit zahlreichen Aktionen erhöht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ab heute den Druck auf die Landesregierungen, für die gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte zu sorgen. Frauke Gützkow, Expertin für die JA-13-Kampagne, kündigte an, die GEW-Mitglieder in den Ländern seien höchst motiviert, deutlich zu machen: „So billig kommen die Dienstherren nicht weg“.

Die Lehrkräfte hätten zahlreiche, vielfältige Aktionen in petto, die mit den Corona-Abstands- und Hygieneregeln vereinbar seien. Der JA13-Aktionszeitraum ist vom 9. bis zum 20. November geplant.

Arbeit von Lehrkräften ist unverzichtbar

„Sollte es noch eines Beweises bedurft haben, wie unverzichtbar die Arbeit von Lehrkräften ist: Die Corona-Pandemie erbringt ihn. Lehrerinnen und Lehrer sorgen dafür, dass das Lernen trotz mieser Bedingungen weiter geht. Sie haben Distanzlernkonzepte von der 1. bis zur 13. Klasse entwickelt. Sie sind früh aus dem Homeoffice zurückgekehrt und haben vor allem Eltern von jüngeren Kindern ermöglicht, arbeiten zu gehen. Das zeigt erneut: Die schlechtere Bezahlung der meisten Grundschul-, oft auch Sekundarschullehrkräfte gegenüber den Kolleginnen und Kollegen etwa an Gymnasien wird der Realität nicht gerecht“, betonte Gützkow, im GEW-Vorstand für Frauenpolitik verantwortlich.

Sie erinnerte zugleich daran, dass die schlechtere Bezahlung vor allem Frauen treffe: Rund 90 Prozent der Grundschul- und mehr als die Hälfte der Sekundarschullehrkräfte seien weiblich.

Hintergrund: Immer noch werden in den meisten Bundesländern Grundschullehrkräfte, in einigen auch Lehrkräfte in der Sekundarstufe I, schlechter bezahlt als jene am Gymnasium. Mit der Kampagne setzt sich die GEW für die Bezahlung aller Lehrkräfte an Grundschulen und in der Sekundarstufe I nach A13 (Beamtinnen und Beamte) oder E13 (Angestellte) ein.

„Wichtige Schritte gemacht“

Gützkow verwies auch auf die bereits erreichten Ziele: So haben sieben Bundesländer die Gleichstellung von Grundschullehrkräften eingeführt oder vereinbart. So ist A13/E13 in Brandenburg, Berlin, Sachsen und seit diesem Schuljahr auch in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt. In Bremen und Schleswig-Holstein sind Stufenpläne vereinbart. In Hamburg läuft das Gesetzgebungsverfahren für die Höhergruppierung. In Niedersachsen wurden zum laufenden Schuljahr Zulagen für Grund-, Haupt- und Realschullehrkräfte eingeführt. „Wichtige Schritte sind gemacht“, unterstrich Gützkow. „Umso bedauerlicher wäre es, wenn der Zug jetzt ins Stocken gerät.“

Die interaktive Landkarte zeigt die Lage in den Ländern.

Hier stockt der Prozess

Mit Nordrhein-Westfalen habe eines der größten Bundesländer angekündigt, nur jede 20. Stelle an Grundschulen in eine A13-Beförderungsstelle umzuwandeln, statt alle Kolleginnen und Kollegen besser zu bezahlen. In Thüringen sei die Gleichstellung der Grundschullehrkräfte im Koalitionsvertrag vereinbart, nun blockiere Finanzministerin Heike Taubert (SPD) die Umsetzung.