Gleiches Geld für gleich(wertig)e Arbeit – das ist eine uralte Gewerkschaftsforderung. Wir haben inzwischen durch gemeinsame GEW-Aktionen in allen Bundesländern (November 2016 und 2017) Bewegung in die Gleichbehandlung der Lehrämter gebracht. Nun müssen wir alle am Ball bleiben und nachsetzen. Die Lehrkräfte an ihren Schulen, die GEW-Landesvorsitzenden mit ihren Fachleuten in Verhandlungen mit den Bildungs- sowie Finanzministerinnen und -ministern, ich als GEW-Vorsitzende in Gesprächen mit den Parteien auf der Bundesebene und mit der Kultusministerkonferenz. Bisher werden in vielen Bundesländern die Lehrkräfte mit den Lehrämtern Grundschule, Grund- und Hauptschule, mancherorts auch noch Realschule diskriminiert. Sie erhalten A12 als beamtete und E11/E12 als tarifbeschäftigte Lehrerinnen und Lehrer. Ihre Arbeit wird materiell weniger anerkannt. Dagegen wehren wir uns.
In sieben Bundesländern ist die Ausbildung für alle Lehrämter inzwischen gleich lang. Wenn aber alle angehenden Lehrkräfte gleich lang studieren und danach ein gleich langes Referendariat machen, müssen sie auch gleich besoldet beziehungsweise entgolten werden – und zwar mindestens mit A13/E13. Diese Position stützen mehrere juristische Gutachten. In einigen Bundesländern hat sich die GEW zudem bereits auf den Klageweg gemacht. Es geht um die Gleichbehandlung mit Blick auf europäisches Recht, es geht um die Gleichbehandlung bei gleicher Bezahlung und es geht für die Grundschullehrerinnen gegen mittelbare Diskriminierung wegen des Geschlechts. Nach und nach haben einige Landesregierungen entschieden, zumindest in der Sekundarstufe I die neu ausgebildeten Lehrkräfte nach A13/E13 zu bezahlen. Die GEW kämpft jetzt für die „Bestandslehrkräfte“, die auch mitgenommen werden müssen. Für diese hat die Bildungsgewerkschaft in einzelnen Ländern bereits erfolgreich Verhandlungen geführt.
„Die Erfolge in mehreren Bundesländern zeigen, dass wir gemeinsam etwas bewegen können.“
Bis Sommer 2017 galt wie in Stein gemeißelt: Lehrkräfte mit dem Grundschulehramt werden überall nach A12/E11 bezahlt. Das zu ändern, stand schon lange im Arbeitsprogramm der GEW. E13 ist inzwischen in Berlin für die neu ausgebildeten Grundschullehrkräfte zum Schuljahresbeginn 2017 Realität geworden. Die Berliner GEW kämpft mit Demonstrationen und Gesprächen für das Nachziehen der „Bestandslehrkräfte“. Nur wenn auch diese besser bezahlt werden, wird die GEW Ruhe geben. Nur wenn diese mitgehoben werden, enden Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit in den Lehrkräftezimmern. Unser Glückwunsch geht auch nach Brandenburg, wo alle Lehrkräfte in einem Stufenplan von 2019 an bis August 2020 nach A13 gehoben werden. Das ist der Lohn für hartnäckige Verhandlungen! Wir müssen nun überall weiter Druck entfalten. In allen Bundesländern müssen die Grundschullehrkräfte und die Lehrkräfte in der Sekundarstufe nach A13/E13 bezahlt werden.
2016 und 2017 haben wir bundesweit im November die Aktionszeit für A13/E13 ausgerufen. An vielen Stellen im Land hat es vielfältige Aktivitäten gegeben. Lasst euch inspirieren und motivieren, schaut mal auf der GEW-Homepage nach, was alles gelaufen ist in Berlin, Baden-Württemberg, in Hessen, in NRW und, und, … und macht mit, wenn es im März 2018 am Equal-Pay-Day und am Internationalen Frauentag heißt: „JA13“! Dann werden wir wieder öffentlich für die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und für die Gleichbehandlung der Schularten streiten. Macht mit! Die Erfolge in mehreren Bundesländern zeigen, dass wir gemeinsam etwas bewegen können.