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Internationaler Tag der Migranten und Migrantinnen

Vielfalt wertschätzen – Recht auf Bildung für alle verwirklichen

Für die GEW ist die Anerkennung migrationsbedingter Vielfalt sowie der Abbau von Diskriminierungen sowohl Voraussetzung als auch Ziel guter Bildung. An diesem Tag gebührt allen Kolleginnen und Kollegen, die dazu beitragen, ein besonderer Dank!

Foto: GEW/Shutterstock
Foto: GEW/Shutterstock

Zum 20-jährigen Jubiläum des von der UNO ausgerufenen Internationalen Tags der Migranten und Migrantinnen könnten wir einmal mehr an die Politik appellieren, das Asylrecht nicht auszuhöhlen, den Schutz und die Bildungsteilhabe von Geflüchteten zu sichern, in Bildung für nachhaltige Entwicklung statt in Rüstung zu investieren, ausreichend Ressourcen sowie Unterstützungssysteme für die ‚interkulturelle Öffnung‘ der Bildungseinrichtungen und zur migrationspädagogischen Professionsentwicklung bereitzustellen - kurzum: Migration als Normalität anzuerkennen.

Machen wir an dieser Stelle aber nicht, denn für viele Kolleginnen und Kollegen ist „Bildung in der Migrationsgesellschaft“ längst Realität, die sie alltäglich mitgestalten. Ihr vielfältiges berufliches und ehrenamtliches Engagement in diesem Themenfeld macht womöglich den entscheidenden Unterschied im Leben Einzelner und ist nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für die GEW unverzichtbar!

Daher möchten wir heute vielmehr all jenen danken, die sich für gute Bildung für alle – unabhängig von Herkunft und Status – einsetzen sowie für eine offene, inklusive und solidarische Gesellschaft, in der Menschenrechte unteilbar und vielfältige Lebensentwürfe selbstverständlich sind.

Bildung in der Migrationsgesellschaft inklusiv denken!

Dass Bildung in der Migrationsgesellschaft unmittelbar mit dem Leitbild inklusiver Bildung sowie einer entsprechenden Haltung verknüpft ist, verdeutlicht folgendes Zitat von Juri Haas, Mitglied im Leitungsteam des Bundesausschuss Migration, Antidiskriminierung, Diversity (BAMA). Er hat die Gelegenheit wahrgenommen, im Rahmen des Projekts „Education Trade Unions and Inclusive Schools: Embracing Diversity in Education” unseres europäischen Dachverbands ETUCE ein zweisprachiges Statement zum heutigen Tag zu verfassen:

„ Inklusive Schule in der Migrationsgesellschaft bedeutet für mich, dass alles getan wird, damit sich Schülerinnen, Schüer und deren Familien nicht ausgeschlossen oder abgewertet fühlen. Schulische Prozesse, die ausgrenzend wirken, sollen von allen Beteiligten kontinuierlich hinterfragt werden. Eine inklusive Schule benötigt ausreichend Personalressourcen, damit auch individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden und Zeit für die Verbesserung des Schulklimas vorhanden ist.“ (Juri Haas)

„Per me, scuola inclusiva nella società dell'immigrazione significa che si fa di tutto perché gli alunni e le loro famiglie non si sentano esclusi o svalutati. I processi scolastici che hanno un effetto di esclusione dovrebbero essere continuamente messi in discussione da tutti i soggetti coinvolti. Una scuola inclusiva ha bisogno di risorse di personale sufficienti, in modo che si tenga conto anche delle esigenze individuali e si disponga del tempo necessario per migliorare il clima scolastico.“

Sprachliche Vielfalt und Migrationserfahrung wertschätzen

Um gute Bildung für alle zu verwirklichen und alle Menschen zur gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe zu befähigen, gilt es, noch viele Benachteiligungen und Barrieren zu beseitigen. So etwa gibt es Reformbedarf mit Blick auf den schulischen Umgang mit mehrsprachig aufwachsenden Kindern und Jugendlichen. Unter dem Motto „Bildung in der Migrationsgesellschaft weiter denken und gemeinsam gestalten!“ hat sich die GEW daher intensiv an der Debatte des Rats für Migration zum schulischen Umgang mit Mehrsprachigkeit beteiligt und ganz aktuell einen ausführlichen Kommentar beigetragen, in dem das Engagement der GEW in diesem Themenfeld sichtbar gemacht wird.

Sichtbar(er) und besser anerkannt werden müssen insbesondere auch die Kompetenzen und Ressourcen unserer Kolleginnen und Kollegen mit Migrationsgeschichte – ganz gleich, ob sie als Erzieherin, Erzieher oder als Sozialarbeiterin und Sozialarbeiter im Einsatz sind, als Lehrkräfte reguläre Fächer, Deutsch als Zweitsprache oder Herkunftssprachen unterrichten, im Hochschul- und Weiterbildungsbereich ‚Bildung in der Migrationsgesellschaft‘ mitgestalten oder sich dazu gern auf den Weg machen wollen. Die GEW ist auch durch sie und mit ihnen in Vielfalt stark und wird sich mit Nachdruck für ihre Anerkennung und Gleichstellung einsetzen!

Wer zu diesen Themen kollegialen Austausch und/oder Verbündete sucht, ist herzlich eingeladen, sich an das BAMA-Leitungsteam zu wenden.